Im am vergangenen Dienstag, 20. Juni 2018, veröffentlichten Global-Trends-Jahresbericht meldet das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR, dass Ende des vergangenen Jahres 68,5 Millionen Menschen auf der Flucht waren. Das sind fast drei Millionen mehr als 2016 (65,6). Darunter waren 16,2 Millionen Menschen, die während des Jahres 2017 zur Flucht gezwungen waren. Viele von ihnen sind mehrfach vertrieben worden. Zwei Drittel der Geflüchteten kommen aus nur fünf Ländern: Syrien, Afghanistan, Südsudan, Myanmar und Somalia. Würde auch nur in einem dieser Länder der Konflikt enden, hätte das wesentliche Auswirkungen auf das Gesamtbild.
Im vergangenen Jahr kamen 186.644 Asylsuchende nach Deutschland nach 280.000 im Jahr zuvor. Im Jahr 2015 waren es noch fünf Mal so viele wie im letzten Jahr. Der Trend hält an, auch im ersten Quartal 2018 sank die Zahl erneut um fast 16 Prozent.
Der Repräsentant des UN-Hochkommissars in Berlin, Dominik Bartsch, dankte den Deutschen für ihre Unterstützung. "Deutschland hilft UNHCR finanziell, ist aber auch ein wichtiges Aufnahmeland. Das sind Leistungen, die weltweit gewürdigt werden und Deutschland viel Anerkennung eingebracht haben." Die Geflüchtetendebatte müsse jedoch wieder sachlicher werden. "Es ist verständlich, dass über die Herausforderung der Aufnahme von Geflüchteten diskutiert wird. Leider wird aber kaum über die Chance gesprochen, das Potential dieser Menschen zu nutzen. Es liegt zuerst an Deutschland selbst, ob Geflüchtete eine Bürde oder eine Bereicherung sind."
Die vollständige Mitteilung und den gesamten UNHCR-Bericht auf Englisch zum Download finden Sie hier.