Eingewanderte in der Corona-Krise

Die Arbeitsmarktsituation Eingewanderter im zweiten Jahr der Corona-Pandemie

Die Corona-Krise und die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben Auswirkungen auf die Erwerbssituation von Eingewanderten. Auf der Basis aktueller Daten dokumentiert die IQ Fachstelle Einwanderung wie bereits 2020 weiterhin die Folgen der Krise für Arbeitnehmer*innen ohne deutsche Staatsangehörigkeit (Stand der Zahlen: März 2021).


Die wichtigen Erkenntnisse auf einen Blick

  • 2020 verschlechterte sich im Zuge der Corona-Krise und den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie weiterhin die Wirtschaftslage in Deutschland: Das Bruttoinlandsprodukt sank preis-, saison- und kalenderbereinigt um 5,3 %.
  • Von der Arbeitsmarktkrise im Zuge des ersten Lockdowns ab 22. März 2020 waren EU-Staatsangehörige und insbesondere Staatsangehörige aus den Staaten der EU-Osterweiterung am stärksten betroffen.
  • Nachdem die Zahlen der arbeitssuchend gemeldeten Personen mit und ohne deutschen Pass zunächst anstiegen, ist aufgrund des starken Wirtschaftswachstums im dritten Quartal 2020 ab August 2020 ein positiver Trend insbesondere bei Eingewanderten aus den EU-Staaten zu verzeichnen. Dennoch sind im Januar 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat in allen Gruppen deutlich mehr Arbeitssuchende registriert.
  • Seit Juli 2020 stabilisierten sich auch die Zahlen der gemeldeten Arbeitslosen in allen Gruppen. Dieser Trend hält auch im zweiten Lockdown seit November 2020 an. Doch nach wie vor liegt die Zahl der Arbeitslosen in allen Bevölkerungsgruppen deutlich über der des Vorjahresmonats. Mit 28,5 % ist der Anstieg bei Frauen aus den EU-Staaten im Januar 2021 am höchsten.
  • Parallel zum negativen Trend der Arbeitslosigkeit war 2020 ein positiver Trend bei der Beschäftigungsquote von Personen ohne deutsche Staatsbürgerschaft und insbesondere bei Staatsangehörigen aus den Asylherkunftsstaaten zu verzeichnen.
  • Die Beschäftigungsquoten der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten (SvB) sind in allen untersuchten Gruppen zwischen Januar 2020 und Oktober 2020 angestiegen.
  • Bei EU-Staatsangehörigen und insbesondere Staatsangehörigen aus Ländern der EU-Osterweiterung stiegen die Quoten der ausschließlich geringfügig Beschäftigten seit Januar 2020 besonders an und erreichten im Juni 2020 ihren Höhepunkt.
  • Der positive Trend der Beschäftigungszahlen verläuft jedoch unterschiedlich im Hinblick auf das Anforderungsniveau der ausgeübten Tätigkeit: Während in der ersten Hälfte des Jahres 2020 sogar mehr Personen ohne deutschen Pass als Expert*innen und Fachkräfte als im Vorjahr beschäftigt waren, gingen im „Helfer*innen“-Bereich mit Beginn des ersten Lockdowns die Beschäftigungszahlen so stark zurück, dass sie im Juli 2020 unter den Vorjahreswerten lagen. Vom Rückgang im „Helfer*innen“-Bereich besonders betroffen waren die Beschäftigten aus den Asylherkunftsstaaten.

Einbruch der Wirtschaft im „Corona-Jahr“ 2020

Bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie stagnierte die deutsche Wirtschaft. Das Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) lag 2019 saison- und kalenderbereinigt bei lediglich 0,6 % (Statistisches Bundesamt 2020). Ab März 2020 führten die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zur „schwersten Rezession in der Geschichte der Bundesrepublik“ (Institut der deutschen Wirtschaft 2020): Wegen Lieferengpässen, sinkender Nachfragen und weltweiten Produktionsstopps ging das BIP im zweiten Quartal um 9,7 % zurück – und damit so stark wie nie zuvor in einem Quartal (Eurostat 2020). Zwar erholte sich die deutsche Wirtschaft im dritten und vierten Quartal wieder, doch lag insgesamt das preis-, saison- und kalenderbereinigte BIP im Jahr 2020 5,3 % unter dem des Vorjahres (Statistisches Bundesamt 2021). Angesichts der zweiten Corona-Welle und des erneuten Lockdowns blicken die Unternehmen Anfang 2021 eher pessimistisch in die Zukunft: Der ifo Geschäftsklimaindex fiel im Januar 2021 um mehr als zwei Punkte auf 90,1 Punkte (ifo Institut 2021).


Entwicklung der Beschäftigtenzahlen

Die Beschäftigungsquote gibt den Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen 15 und 65 Jahren an der Gesamtbevölkerung oder an soziodemographische Teilgruppen an.

Grundsätzlich sind die Gesamtbeschäftigungsquote und die Quote der sozialversicherungspflichtig Beschäftigter (SV-Beschäftigungsquote) von Personen mit deutscher Staatsbürgerschaft höher als von Personen ohne deutschen Pass. Unter den nicht deutschen Personen ist die Beschäftigungsquote bei Eingewanderten aus den Staaten der EU-Osterweiterung am höchsten; am niedrigsten ist sie bei Staatsangehörigen aus den Asylherkunftsländern. Ausschlaggebend sind die vielfältigen rechtlichen und systemischen Rahmenbedingungen beim Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt für Geflüchtete.

Weil die Beschäftigungsstatistiken der Bundesagentur für Arbeit (BA) derzeit (Stand März 2021) lediglich bis Juli 2020 vorliegen, können nur die Auswirkungen des ersten Lockdowns ab 22. März 2020 aufgezeigt werden. Danach stiegen die Beschäftigungsquoten der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) in dieser Zeit in allen Bevölkerungsgruppen sogar leicht an. Mit 2,1 Prozentpunkten fiel der Anstieg bei den Staatsangehörigen aus den Asylherkunftsländern am höchsten aus.

Am höchsten ist der Anteil der ausschließlich geringfügig Beschäftigten (aGB) bei Drittstaatsangehörigen, gefolgt von Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit. Bei Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit, Drittstaatsangehörigen und Staatsangehörigen aus den Asylherkunftsstaaten gingen die Beschäftigungsquoten im Bereich ausschließlich geringfügiger Beschäftigung im Zuge des ersten Lockdowns im März und April 2020 zurück. Bei EU-Staatsangehörigen und insbesondere Staatsangehörigen aus Ländern der EU-Osterweiterung war dieser Trend umgekehrt: Die Quoten stiegen seit Januar 2020, erreichten im Juni 2020 ihren Höhepunkt und nahmen bis September 2020 wieder stark ab. Einzig die Quote der agB aus den Asylherkunftsstaaten stieg zwischen Juli und September 2020 wieder an. Das könnte ein Indiz dafür sein, dass viele Geflüchtete wieder Anschluss an den Arbeitsmarkt im agB-Sektor gefunden und an dieser Stelle stärker von der wirtschaftlichen Erholung im dritten Quartal 2020 profitiert haben.

Vor Beginn der Corona-Krise nahm – parallel zur Zunahme der Beschäftigungsquote – die Zahl der Beschäftigten ohne deutsche Staatsangehörigkeit auf allen Qualifikationsniveaus zu, besonders stark bei Personen aus den Asylherkunftsstaaten mit betrieblicher oder schulischer Berufsausbildung. Bei dieser Gruppe lag im Februar 2020 die Zahl der Beschäftigten um 27,2 % über der des Vorjahresmonats.

Im Zuge des ersten Lockdowns ab 22. März 2020 gingen die Zuwächse in Zahlen in allen Gruppen zurück, besonders deutlich bei Personen aus den Asylherkunftsstaaten. Ab April 2020 sanken auch die absoluten Zahlen der Beschäftigten aller Staatsangehörigkeiten und Qualifikationsniveaus.

Die Bundesagentur für Arbeit unterscheidet nach Komplexität der ausgeübten Tätigkeit vier Anforderungsniveaus:

  • Helfer*in: Einfache (Routine-)Tätigkeiten, für die kein formaler Bildungsabschluss, sondern nur eine einjährige Berufsausbildung vorausgesetzt wird.
  • Fachkraft: Anspruchsvollere Tätigkeiten, für die fundierte Fachkenntnisse und eine mindestens zwei- bis dreijährige Berufsausbildung vorausgesetzt werden.
  • Spezialist*in: Komplexe Spezialistentätigkeiten, zum Teil verbunden mit Führungsaufgaben, für die mehrjährige Berufserfahrung sowie Fort- und Weiterbildungen vorausgesetzt werden.
  • Expert*in: Hoch komplexe Tätigkeiten, oft in der Forschung, Entwicklung, Analyse oder Wissensvermittlung, für die in der Regel eine Hochschulausbildung vorausgesetzt wird.

(BA 2010: 27-28)

Auf allen Anforderungsniveaus stieg vor Beginn der Corona-Krise die Zahl der Beschäftigten ohne deutsche Staatsbürgerschaft. Mit 29,1 % (Februar 2020) war der Zuwachs im Vergleich zum Vorjahresmonat bei Fachkräften aus den Asylherkunftsstaaten am stärksten.

Dieser positive Trend ist jedoch nicht bei allen Tätigkeiten nach Anforderungsniveau gleich zu beobachten. Nach Beginn des ersten Lockdowns gingen die Beschäftigtenzuwächse gegenüber dem Vorjahr zwar auf allen Anforderungsniveaus zurück, besonders deutlich jedoch bei Beschäftigten aus den Asylherkunftsstaaten sowie aus Drittstaaten. Allerdings waren auch im Juli 2020 mehr Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit als „Fachkräfte“ und „Expert*innen“ beschäftigt als im Vorjahresmonat. Ein anderes Bild zeigt sich im Bereich der „Helfer*innen“-Tätigkeiten: Hier gingen die Beschäftigungszahlen mit Beginn des ersten Lockdowns so stark zurück, dass sie im Juli 2020 unter den Vorjahreswerten lagen. Mit -16,5 Prozentpunkten ist die Abnahme bei Beschäftigten aus den Asylherkunftsstaaten im „Helfer*innen“-Bereich besonders stark.


Entwicklung der Zahlen arbeitssuchender und arbeitsloser Personen

Die stagnierende Wirtschaftsentwicklung im Jahr 2019 spiegelte sich in den Arbeitslosen-Statistiken der Bundesagentur für Arbeit wider. Betroffen waren allerdings zunächst ausschließlich Personen ohne deutschen Pass: Im Gegensatz zu deutschen Staatsangehörigen waren bei ihnen schon vor Beginn der Corona-Krise steigende Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen (Becker et al. 2020).

Als arbeitssuchend gelten Personen, die

  • eine versicherungspflichtige, mindestens 15 Wochenstunden umfassende Beschäftigung suchen,
  • sich wegen der Vermittlung in ein entsprechendes Beschäftigungsverhältnis bei einer Agentur für Arbeit oder einem Jobcenter gemeldet haben und
  • die angestrebte Tätigkeit ausüben können und dürfen.

Dies gilt auch, wenn sie bereits eine Beschäftigung oder eine selbstständige Tätigkeit ausüben. Es gibt arbeitslose und nichtarbeitslose Arbeitssuchende.

Arbeitslos sind Personen, die

  • vorübergehend nicht in einem Beschäftigungsverhältnis stehen oder
  • nur eine weniger als 15 Wochenstunden umfassende Beschäftigung ausüben (Beschäftigungslosigkeit) und
  • eine versicherungspflichtige, mindestens 15 Wochenstunden umfassende Beschäftigung suchen (Eigenbemühungen).

(Glossar der BA)

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) erfasst Arbeitsmarktdaten nicht nach Aufenthaltsstatus, sondern nach Staatsangehörigkeit. Die acht nichteuropäischen Länder Eritrea, Nigeria, Somalia, Afghanistan, Irak, Islamische Republik Iran, Pakistan und die Arabische Republik Syrien werden als „Asylherkunftsstaaten“ geführt.
(Glossar der BA)

Mit EU-11-Staaten sind die elf Länder der EU-Osterweiterung gemeint: Bulgarien, Estland, Kroatien, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, die Slowakei, Slowenien, die Tschechische Republik und Ungarn.

Arbeitssuchende

Die Auswirkungen des ersten Lockdowns ab 22. März 2020 spürten Personen aus den EU-Staaten und insbesondere den Ländern der EU-Osterweiterung am deutlichsten. So lag im Juli 2020 die Zahl der arbeitssuchenden Frauen aus den EU-Ländern um 19,1 % und die der Männer aus den EU-Ländern um 25,3 % über den Vorjahreswerten.

Mit der einsetzenden Wirtschaftserholung im dritten Quartal 2020 gingen ab August 2020 die Zahlen der Arbeitssuchendmeldungen in allen Gruppen zurück. Von diesem positiven Trend profitierten überproportional stark Personen aus den EU-Staaten und insbesondere den Ländern der EU-Osterweiterung. Allerdings lagen die Zahlen bei allen untersuchten Gruppen weiterhin deutlich über dem Vorjahresniveau.

Ein Blick auf die Zahlen der Arbeitssuchenden ab November 2020 zeigt: Der „Lockdown light“ ab 2. November 2020 und der „harte Lockdown“ ab 16. Dezember 2020 mit der Schließung des Einzelhandels haben bisher – wenn auch nur sehr leicht – Auswirkungen ausschließlich auf Frauen aus den EU-Staaten und insbesondere den Ländern der EU-Osterweiterung. Im Vergleich zum Oktober 2020 stiegen die absoluten Zahlen der arbeitssuchenden Frauen in beiden Gruppen an. Zudem ist im Januar 2021 bei arbeitssuchenden Frauen aus den EU-Staaten und insbesondere den Ländern der EU-Osterweiterung im Vergleich zum Vorjahr der stärkste Zuwachs zu verzeichnen. Beide Gruppen sind also unmittelbarer und stärker von der aktuellen Wirtschaftsentwicklung betroffen als andere Bevölkerungsgruppen.

Arbeitslose

Im Zuge des ersten Lockdowns nahm die Zahl der Arbeitslosen in allen Bevölkerungsgruppen zu. Am stärksten betroffen waren auch hier Personen aus den EU-Staaten und insbesondere den Ländern der EU-Osterweiterung. Auf dem bisherigen Höhepunkt der Arbeitsmarktkrise im Juni 2020 lag die Zahl der arbeitslosen Frauen aus den Ländern der EU-Osterweiterung um 43,4 % und die der arbeitslosen Männer um 60,3 % über den Werten des Vorjahresmonats.
Seit Juli 2020 stabilisieren sich die Zahlen: Die Arbeitslosigkeit geht seitdem in allen Gruppen zurück – ein Trend, der auch im zweiten Lockdown seit November 2020 anhält. Doch nach wie vor liegt die Zahl der Arbeitslosen in allen Bevölkerungsgruppen deutlich über der des Vorjahresmonats. Die größten Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr gibt es bei EU-Staatsangehörigen: Die Zahl der arbeitslosen Frauen lag hier im Januar 2021 um 28,5 % und die der Männer um 24,6 % über dem Vorjahreswert.

Arbeitssuchende und Arbeitslose nach Qualifikations- und Anforderungsniveau (Januar 2021)

Von Arbeitslosigkeit im Zuge der Corona-Krise sind alle Beschäftigten betroffen: Personen ohne Berufsabschluss ebenso wie Menschen mit betrieblicher oder schulischer Berufsausbildung sowie Akademiker*innen. Wie schon im Juli 2020 (Becker et al. 2020) fällt auch im Januar 2021 die Zunahme der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahresmonat bei EU-Staatsangehörigen und Personen aus den Ländern der EU-Osterweiterung ohne Berufsausbildung am stärksten aus.

Ähnlich sieht es bei den Arbeitssuchendmeldungen aus. Auch hier ist der Anstieg im Vergleich zum Vorjahresmonat bei Personen aus den EU-Staaten und insbesondere den Ländern der EU-Osterweiterung ohne Berufsabschluss besonders hoch. Eine Ausnahme sind Arbeitssuchende mit akademischem Abschluss: Mit 18,4 % ist die Zunahme bei Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit hier größer als bei anderen Bevölkerungsgruppen.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise und der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie treffen sowohl Menschen, die in „Helfer*innen“-Berufen arbeiten, als auch Spezialist*innen, Expert*innen und Fachkräfte: In allen Bereichen stieg im Januar 2021 die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahresmonat. Besonders stark ist die Zunahme bei Spezialist*innen aus den EU-Staaten und insbesondere den Ländern der EU-Osterweiterung.

Die Zunahme der Arbeitslosigkeit schwächt sich jedoch ab. Während im Juli 2020 rund 50 % mehr „Helfer*innen“ aus den EU-Staaten und insbesondere den Ländern der EU-Osterweiterung arbeitslos gemeldet waren als im Vorjahresmonat (Becker et al. 2020), waren es im Januar 2021 in beiden Gruppen unter 30 %. Auch bei den Arbeitssuchenden ist ein abnehmender Trend zu beobachten: Hier fiel im Januar 2021 vor allem im „Helfer*innen“-Bereich die Zunahme der Arbeitssuchendmeldungen niedriger aus als im Juli 2020 (Becker et al. 2020). Allerdings droht die für das Frühjahr befürchtete Pleitewelle in den vom Lockdown besonders betroffenen Branchen wie dem Einzelhandel und der Gastronomie (Specht 2021) die leicht positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt wieder umzukehren. Auch werden nach dem Auslaufen der Insolvenzantragspflichtaussetzung 5.000 sogenannte „Zombie-Unternehmen“ Insolvenz anmelden und viele ihrer Mitarbeitenden entlassen (ZDF, 14.03.2021). Welche Folgen dies für Arbeitnehmer*innen ohne deutsche Staatsangehörigkeit hat, bleibt abzuwarten.

 


Ausblick

Auffallend bei der Analyse der Daten ist das Phänomen einer stabilen Entwicklung der Gesamtbeschäftigungsquote und der SV-Quote bezogen auf die Bevölkerung bezogen auf die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (AZR). Gleichzeitig unterliegen die aGB-Quote sowie die Zahlen der Arbeitssuchenden und Arbeitslosen stärkeren Schwankungen.

In der kommenden Aktualisierung untersuchen wir in unserer Analyse genauer die Entwicklung der Zahlen der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (ELB). Vorausgreifend kann festgehalten werden, dass die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen in der Pandemie stark zurückgefahren wurden, die ungeförderte Erwerbstätigkeit der Erwerbsfähigen Leistungsberechtigten gestiegen ist und die Zahlen der nicht arbeitslosen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in Erziehung, Haushalt und Pflege sowie in Schule, Studium und ungeförderter Ausbildung sich nur marginal verändert haben.


Kontakt

Paul Becker,
p.becker[at]minor-kontor.de

Redaktion

Paul Becker
Christiane Fritsche
Doritt Komitowski
Sophie Meiners
Johannes Remy
Tatyana Sakadeyeva


Referenzen

  1. [BA] Bundesagentur für Arbeit, 2021: Migrationsmonitor (Monatszahlen). Deutschland. Februar 2021. (03.03.2021).
  2. [BA] Bundesagentur für Arbeit, 2010: Klassifikation der Berufe 2010. Bd. 1: Systematischer und alphabetischer Teil mit Erläuterungen. https://www.arbeitsagentur.de/datei/Klassifikation-der-Berufe_ba017989.pdf (03.03.2021).
  3. Becker, P. / Fritsche, C. / Komitowski, D. / Meiners, S. / Remy, J., 2020: Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit von Arbeitsmarktkrise besonders stark betroffen. https://www.netzwerk-iq.de/foerderprogramm-iq/fachstellen/fachstelle-einwanderung/publikationen/studien/arbeitsmarktintegration-und-corona (03.03.2021).
  4. Eurostat, 2020: Bruttoinlandsprodukt. Veränderung in Prozent. https://ec.europa.eu/eurostat/databrowser/view/teina011/default/table?lang=de (03.03.2021).
  5. Institut der deutschen Wirtschaft, 2020: Schwerste Rezession in der Geschichte der Bundesrepublik, IW-Nachricht 30.07.2020. https://www.iwkoeln.de/presse/iw-nachrichten/beitrag/hubertus-bardt-schwerste-rezession-in-der-geschichte-der-bundesrepublik.html (03.03.2021).
  6. ifo Institut, 2021: ifo Geschäftsklimaindex gefallen. Januar 2021. https://www.ifo.de/node/61249 (03.03.2021).
  7. Specht, F., 2021: „Brauchen schleunigst realistische Öffnungsperspektive“: Vom Lockdown betroffenen Branchen droht Pleitewelle. Handelsblatt 10.02.2021. https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/dihk-umfrage-brauchen-schleunigst-realistische-oeffnungsperspektive-vom-lockdown-betroffenen-branchen-droht-pleitewelle/26896796.html?ticket=ST-7238939-le2scxxwASRaKdAYMgwY-ap4 (03.03.2021).
  8. Statistisches Bundesamt, 2020: Deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2019 um 0,6 % gewachsen. Pressemitteilung Nr. 018 vom 15. Januar 2020. https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/01/PD20_018_811.html (03.03.2021).
  9. Statistisches Bundesamt, 2021: Bruttoinlandsprodukt (BIP). https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Volkswirtschaftliche-Gesamtrechnungen-Inlandsprodukt/Tabellen/bip-bubbles.html (03.03.2021).
  10. Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF), 14.03.2021: Corona-Maßnahmen – IW: 2021 schon 50 Milliarden Shutdown-Kosten. https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/corona-lockdown-kosten-wirtschaft-iw-100.html (15.03.2021).
X