Neue Studie zur kulturellen Diversität und Chancengleichheit in der Bundesverwaltung veröffentlicht

[bib.bund.de] Spiegelt sich die kulturelle Vielfalt der Bevölkerung in Deutschland in der öffentlichen Verwaltung wider? Haben Beschäftigte mit und ohne Migrationshintergrund gleiche berufliche Chancen und wie gestalten die öffentlichen Arbeitgeber die steigende Vielfalt des Personals? Antworten darauf liefert eine neue Studie.

Sie beruht auf dem Projekt "Kulturelle Diversität und Chancengleichheit in der Bundesverwaltung", das von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) durchgeführt wurde. Die Publikation präsentiert zentrale Befunde des "Diversität und Chancengleichheit Survey 2019", die erste gemeinsame Beschäftigtenbefragung der Behörden und Einrichtungen im öffentlichen Dienst des Bundes. Ziel ist dabei unter anderem, zu erforschen, in welchem Umfang die Bevölkerung mit Migrationshintergrund auch in der Bundesverwaltung entsprechend repräsentiert ist und welche Erfahrungen die Beschäftigten mit der Gestaltung kultureller Vielfalt am Arbeitsplatz machen.

Analyse der Einschätzung der Beschäftigten

Dabei richtet sich der Blick vor allem auf die Unterschiede zwischen Beschäftigten mit und ohne Migrationshintergrund und ihre jeweilige Erwerbssituation. Zugleich wird aber auch die Perspektive der Beschäftigten in den Behörden und Einrichtungen analysiert. Dazu zählt beispielsweise die Einschätzung der Beschäftigten hinsichtlich des Umgangs des Arbeitsgebers mit der kulturellen Vielfalt in der Belegschaft oder die eigene Bewertung bestehender Maßnahmen des Diversitätsmanagements.

Wie wirkt sich kulturelle Vielfalt auf die Organisationsentwicklung aus?

Da es sich bei der interkulturellen Öffnung der Verwaltung nicht nur um einen Personal-, sondern auch um einen Organisationsentwicklungsprozess handelt, sind auch die Potenziale kultureller Diversität für die öffentliche Verwaltung Gegenstand der Studie. In diesem Zusammenhang wird zum Beispiel der Frage nachgegangen, inwieweit sich die Gestaltung kultureller Vielfalt durch Maßnahmen des Diversitätsmanagements positiv oder negativ auf die Zufriedenheit mit der Arbeit und die Verbundenheit mit dem Arbeitgeber auswirkt. Schließlich hängen Erfolg und Leistungsfähigkeit einer Behörde auch vom beruflichen Wohlbefinden der Beschäftigten ab. Dazu zählt zum Beispiel auch die Intensität der Wahrnehmung von Diskriminierung im beruflichen Alltag.

Unterrepräsentanz der Beschäftigten mit Migrationshintergrund in der Bundesverwaltung

Insgesamt zeigen die Befunde, dass die Bevölkerung mit Migrationshintergrund in der Bundesverwaltung unterrepräsentiert ist und die kulturelle Vielfalt der Bevölkerung in Deutschland nur bedingt widerspiegelt. Wie dieser Entwicklung begegnet werden kann, wird in sechs Handlungsfeldern verdeutlicht. Dazu zählen neben geänderten Personalgewinnungsstrategien zum Beispiel auch die Förderung der Potenziale der kulturellen Vielfalt durch behördenspezifische Maßnahmen des Diversitätsmanagements sowie der Ausbau interkultureller Kompetenzen.

Die Broschüre zum Download finden Sie hier.

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