IQ auf der Fachtagung des Bundesministeriums für Gesundheit vielseitig vertreten

Ist Zuwanderung eine Patentlösung für die Fachkräftesicherung im deutschen Gesundheitswesen? Welche Möglichkeiten und Grenzen gibt es für die erfolgreiche Integration von Personen mit Flucht- und Migrationshintergrund in die Pflege- und Gesundheitsberufe? Diesen und weiteren Fragen widmete sich die Fachtagung "Zuwanderung als Patentlösung für die Fachkräftesicherung im deutschen Gesundheitswesen?" des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) am gestrigen Dienstag, 27. November 2018, im Berliner Scandic Hotel. Das Förderprogramm IQ war mit zwei Sprecherinnen und zwei Ständen gut und vielschichtig repräsentiert.

Integrationsmanagement

Die Bedeutung eines staatlichen und institutionellen Integrationsmanagements für das Gesundheitswesen stellte das Leitmotiv der sechs Vorträge (vormittags) und der vier moderierten Fachforen (nachmittags) dar. Expertinnen und Experten aus der Praxis, Politik, Privatwirtschaft und den Ministerien diskutierten ausführlich über die Chancen und Herausforderungen der Anerkennungsverfahren, über die ethischen Aspekte einer Fachkräftesicherung in enger Kooperation mit den Herkunftsländern und über die notwendige Geduld und Weitsicht im Rahmen der sozialen und sprachlichen Integration von Pflegekräften sowie Ärztinnen und Ärzten. Alle Referentinnen und Referenten waren sich allerdings einig, dass sich ohne Zuwanderung die Engpässe im Gesundheitswesen kaum lösen lassen, auch wenn Arbeitsmigration nur ein Puzzlestück der demographischen Gesamtlösung sei.

IQ vielseitig repräsentiert

Wer die gut besuchte Fachtagung des BMG betrat, konnte den Stand des Förderprogramms IQ, repräsentiert durch Dr. Johnny Van Hove und Liam Patuzzi (Multiplikatorenprojekt Transfer des Förderprogramms IQ - MUT IQ) des Trägers ebb Entwicklungsgesellschaft für berufliche Bildung mbH, sowie den Stand des mibeg-Instituts Medizin kaum übersehen. Während das mibeg-Institut die wichtigsten Aspekte der IQ Qualifizierungsmaßnahme "IQuaMed - Integration durch Qualifizierung und Anerkennung in medizinischen Arbeitsfeldern" zeigte, wies der Stand von MUT IQ auf die IQ Good Practice-Beispiele sowie zahlreiche, praktische IQ Empfehlungen und Handreichungen zu Sprachförderung und Fachkräftesicherung im Gesundheitswesen hin. Der rege Austausch der IQ Standbetreuung mit den zahleichenen Teilnehmenden (insgesamt waren zirka 250 Personen anwesend) unterstrich das Interesse für IQ auf der Veranstaltung.

Fachlich teilte Barbara Rosenthal vom mibeg-Institut ihre Expertise als Diskutantin im ersten Fachforum des Nachmittags mit dem Titel "Zwischen Integrationsabsicht und Versorgungssicherheit in der medizinischen Versorung! Chancen und Risiken der Integration ärztlicher Fachkräfte aus dem Ausland". Iris Beckmann-Schulz von der IQ Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch (des Trägers passage gGmbH), hielt ein Impulsreferat im Fachforum "Gute Sprachkenntnisse sind die Grundvoraussetzung für eine gelungene berufliche Integration! Zwischen Qualitätsversprechen und Alltag." Vor dem Hintergrund der Komplexität der Berufssprache in den Pflegeberufen –  die stets eine Schnittmenge aus verschiedenen Sprachregistern darstellt, "nämlich der Fachsprache, der Alltagssprache und des Pflegejargons", so Beckmann-Schulz – plädierte die Leiterin der Fachstelle u.a. für den Einsatz von spezialisierten Fachsprachdozierenden, die Anrechnung des Sprachunterrichts als Arbeitszeit und für eine Differenzierung des Unterrichts (beispielsweise nach Einsatzbereich).

Das Tagungsprogramm sowie die Liste der Referentinnen und Referenten der Veranstaltung finden Sie hier.

Mehr Informationen zum Thema Fachkräftesicherung und Arbeitsmigration finden Sie hier im IQ Arbeitsmarktlexikon "ALEX".

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