ESF-Bundesprogramm "Zukunftszentren": "Qualifizierung im Betrieb neu denken und erproben"

[BMAS] Mit der Veröffentlichung der ESF-Förderrichtlinie "Zukunftszentren - Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), Beschäftigten und Selbstständigen bei der Entwicklung und Umsetzung innovativer Gestaltungsansätze zur Bewältigung der digitalen Transformation" hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) den Startschuss für die Schaffung von "Zukunftszentren" in den ostdeutschen Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gegeben.

Die rapide voranschreitende Digitalisierung und der zunehmend spürbare demografische Wandel verändern unsere Arbeitswelt gravierend. Dies bietet gerade für kleine und mittlere Unternehmen neue Chancen und Wachstumsaussichten. Gleichzeitig besteht ein enormer Anpassungsdruck. In besonderem Maße und schon deutlich früher sind die ostdeutschen Bundesländer mit den Herausforderungen des demografischen und digitalen Wandels konfrontiert gewesen. Viele gut ausgebildete junge Menschen sind in die alten Bundesländer gezogen. In den kommenden Jahren gehen außerdem zahlreiche ältere Menschen in den Ruhestand. Hier stellt sich die Frage: Wie können Unternehmen und Beschäftigte sowie Selbstständige dabei unterstützt werden, diese Wandlungsprozesse zu meistern? 

"Mit den ,Zukunftszentren‘ wollen wir die ostdeutschen Bundesländer gezielt dabei unterstützen, die großen Veränderungsprozesse zu bewältigen und sozial zu gestalten. Dabei verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz und richten uns sowohl an kleine und mittlere Unternehmen, ihre Beschäftigten als auch an Selbstständige, insbesondere Solo-Selbstständige“,  erklärte Björn Böhning, zuständiger Staatssekretär im BMAS. "Mit den ,Zukunftszentren‘ wollen wir Qualifizierung im Betrieb neu denken und erproben - immer mit dem Ziel, die Selbstlern- und Gestaltungskompetenz zu fördern und die Betriebe und ihre Beschäftigten fit für den Wandel zu machen."

Bei dem Förderprogramm im Rahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF) zur Schaffung der Zukunftszentren legt das BMAS den Fokus darauf, innovative Konzepte zur Weiterbildung im Betrieb zu entwickeln und zu erproben - beispielsweise dazu, wie digitale Kompetenzen in Unternehmen gefördert werden können. In möglichst jedem ostdeutschen Bundesland soll ein "Regionales Zukunftszentrum" entstehen, denn es geht darum, die unterschiedlichen Bedarfe der Regionen und Branchen differenziert in den Blick zu nehmen. Die Zukunftszentren sollen beispielsweise regionale Unterstützungsbedarfe auswerten und daraus innovative Lehr-Lernkonzepte entwerfen, um die Beschäftigten von KMU passgenau zu qualifizieren.

Ein übergeordnetes "Zentrum digitale Arbeit" soll das Wissen bündeln und für bundesweiten Austausch sorgen. Es soll u.a. Impulse in die "Regionalen Zukunftszentren" aus aktuellen Forschungsergebnissen geben, um die regionalen Horizonte zu erweitern und die Entwicklung innovativer Ansätze zu fördern. Ebenfalls neu geschaffen werden soll ein "Haus der Selbstständigen". Dieses soll Informationen zur Gründung von Interessenvertretungen und zu selbstregulierenden Verfahren bereitstellen, um die Vergütungssituation, Arbeitsbedingungen und soziale Sicherung von Solo-Selbstständigen und Plattformbeschäftigten zu verbessern.

Die Förderrichtlinie ist im Bundesanzeiger veröffentlicht worden, diese finden Sie hier. Noch bis zum 25. April können unter www.zuwes.de Interessenbekundungen eingereicht werden. Finanziert wird das Programm "Zukunftszentren" aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales sowie aus Landesmitteln. Bis Juni 2022 stehen für die "Zukunftszentren" mehr als 36 Millionen Euro zur Verfügung.

X