BIBB: Erste Daten zur Dauer der Anerkennungsverfahren

[BIBB] Studie analysiert Verfahren zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen und benennt Optimierungspotenzial

Um den Fachkräftemangel zu lindern und mehr internationale Fachkräfte zu gewinnen, hat sich die Bundesregierung unter anderem das Ziel gesetzt, die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen zu vereinfachen und zu beschleunigen. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) veröffentlicht nun erstmals eine Studie, die die Dauer der Anerkennungsverfahren untersucht hat und Stellschrauben zur Optimierung benennt.

Das BIBB Discussion Paper "Wie lange dauert die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen?" analysiert auf Grundlage der amtlichen Statistik die Dauer der Anerkennungsverfahren zu Berufen nach Bundesrecht für die Jahre 2017 bis 2020. Betrachtet wird der Zeitraum zwischen dem formal vollständig vorliegenden Antrag und dem ersten Bescheid. Zudem wird analysiert, wie viel Zeit es braucht, Ausgleichsmaßnahmen zu absolvieren, wenn der ausländische Abschluss nicht direkt voll anerkannt werden kann. Die Schritte vor dem Antrag sind nicht Gegenstand der Studie.

"Unsere Analyse zeigt, dass ein Großteil der Anträge in den vorgesehenen Fristen bearbeitet wird. Das ist auch insoweit bemerkenswert, als die Antragszahlen in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen sind", erläutert BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser. Im Anerkennungsverfahren gleichen die zuständigen Stellen die ausländischen Qualifikationsnachweise mit den Anforderungen der deutschen Referenzqualifikation ab. Dafür sieht die gesetzliche Frist abhängig vom Beruf drei beziehungsweise vier Monate vor.

Zentrales Ergebnis der BIBB-Studie: Die Verfahren dauern vor allem dann länger, wenn für die Bearbeitung weitere Dokumente notwendig sind oder Antragstellende Ausgleichsmaßnahmen benötigen, um die volle Anerkennung zu erhalten. "Es braucht deshalb ausreichende und flächendeckende Qualifizierungsangebote, um die dringend benötigten Fachkräfte schneller in den Arbeitsmarkt integrieren zu können", ergänzt Esser.

Die vollständige Pressemitteilung des BIBB sowie die Studie zum Download finden Sie hier.

 

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