Auch in wissensintensiven Branchen: Migrantische Gründungen nehmen weiter zu

Ralf Sänger von der IQ Fachstelle Migrantenökonomie spricht im Radio-Interview mit SWR1 über den Erfolg von Biontech bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffes und neue Zahlen der KfW zu migrantischen Gründungen.

Viele der Erfolgsmeldungen zur Entwicklung eines Corona-Impfstoffs durch die Mainzer Pharmafirma Biontech betonen den Migrationshintergrund von Uğur Şahin und Özlem Türeci, den Gründer*innen des Unternehmens.

Für Ralf Sänger, Leiter der IQ Fachstelle Migrantenökonomie, ist der Erfolg von Biontech zwar herausragend, aber nicht wegen der Herkunft der Gründer*innen, sondern aufgrund der Leistung an sich.

Es sei "nichts Besonderes, dass nun eine Gründung von Menschen mit Migrationshintergrund so erfolgreich geworden ist", sagte Sänger am vergangenen Samstag im Interview mit dem Radiosender SWR1.

Schließlich sei die Zahl der Unternehmensgründungen durch Menschen mit Migrationsgeschichte seit 15 Jahren konstant hoch. Auch in wissensintensiven Branchen habe der Anteil von migrantischen Unternehmungen zugenommen, im Jahr 2014 lag er bereits bei 23 Prozent.

Kreditanstalt für Wideraufbau (KfW): Gründungsquote von Migrant*innen steigt wieder stärker

"Wieder mehr migrantische Gründungen", meldete vergangene Woche auch die Kreditanstalt für Wideraufbau (KfW). Laut den Volkswirt*innen der KfW hat die Gründungsquote von Migrant*innen in den letzten zwei Jahren wieder stärker zugenommen.

Mittlerweile erfolge in Deutschland jede vierte Existenzgründung durch Migrant*innen. Gründe für die höhere Gründungsbereitschaft seien "Notgründungen" aufgrund von schlechteren Arbeitsmarktchancen, und eine höhere Risikobereitschaft unter Migrant*innen.

Ralf Sänger entgegnete hier, dass viele migrantische Gründungen nicht aus der Not heraus erfolgen, sondern weil eine Selbstständigkeit Migrant*innen die Aussicht auf ein höheres Einkommen bietet.

Das vollständige Interview mit Ralf Sängern finden Sie unter diesem Link auf der Webseite von SWR1.

Den One-Pager "Wieder mehr migrantische Gründungen" der KfW finden Sie unter diesem Link (PDF).

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