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inklusiv Bericht aus der Praxis und Interview mit Claudia Mayer, ehemalige Projektleiterin der Maßnahme „Internationales Brückenseminar Soziale Arbeit Bayern“

Internationales Brückenseminar Soziale Arbeit

Die akademische Anpassungsmaßnahme führt zur Anerkennung der im Ausland erworbenen Abschlüsse der Sozialen Arbeit.

Ausgangslage/Herausforderung

Auch für den reglementierten Beruf der*des Sozialpädagog*in gibt es seit 2012 einen gesetzlichen Anspruch auf ein Verfahren zur staatlichen Anerkennung eines ausländischen Abschlusses. Das ausländische Studium entspricht dann dem deutschen Studium der Sozialen Arbeit, der Sozialarbeit oder der Sozialpädagogik. Für die Erteilung der staatlichen Anerkennung müssen jedoch meist noch wesentliche Unterschiede ausgeglichen werden. In Bayern gab es bis September 2014 für Antragstellende keine geregelte Möglichkeit den Ausgleichsbedarf durch einen Anpassungslehrgang zu decken. Auf diese Herausforderung reagierte das IQ Netzwerk Bayern. In enger Zusammenarbeit mit den wichtigen Akteuren, wie dem Institut für Fortund Weiterbildung (IF) der KSH, der Landesdekanekonferenz für Soziale Arbeit in Bayern, der staatlichen Anerkennungsstelle für Sozial- und Kindheitspädagogen und der Landeshauptstadt München - Amt für Migration und Wohnen wurde erstmalig eine akademische Anpassungsmaßnahme realisiert, die zur staatlichen Anerkennung der ausländischen Abschlüsse führt.

Umsetzung der Qualifizierung

Die Projektverantwortlichen der KSH setzten von Anfang an auf eine enge Zusammenarbeit mit den beteiligten Akteur*innen, um das neue zweisemestrige, berufsbegleitende „Internationale Brückenseminar Soziale Arbeit Bayern“ maßgeschneidert für die Antragstellenden anbieten und umsetzen zu können. Es besteht aus fünf Modulen, die je nach Ausgleichsbedarf der Antragstellenden belegt werden müssen. Jedes Modul wird mit Leistungsnachweisen abgeschlossen. Die Absolvent*innen legen die Abschlusszertifikate bei der staatlichen Anerkennungsstelle vor, die dann die staatliche Anerkennung ausspricht. Die Module bestehen aus einem Praxismodul mit einem mehrmonatigen sozialpädagogisch begleiteten Praktikum sowie aus Modulen mit theoretischen, rechtlichen und verwaltungswissenschaftlichen Grundlagen der Sozialen Arbeit. Weitere Kernbereiche sind das Sozialmanagement unter Berücksichtigung der institutionellen Rahmenbedingungen sowie evtl. weitere Bestandteile, wie zum Beispiel Pädagogik und Soziologie. Die Fachspracheeinheiten sind in alle Module integriert, so dass auch berufsbezogene Deutschkenntnisse kontinuierlich verbessert werden können.

Fazit

Seit die Maßnahme angeboten wird, haben sich 179 Teilnehmende angemeldet, über 100 Teilnehmende haben die Anpassungsmaßnahme erfolgreich beendet und die staatliche Anerkennung erreicht. Viele Teilnehmende haben jetzt schon eine qualifikationsadäquate Arbeitsstelle gefunden. Dieser Erfolg liegt darin begründet, dass das Brückenseminar eine akademische Anpassungsmaßnahme auf dem Niveau eines Bachelorstudiums anbietet. Überdies wurde ein Angebot geschaffen, das sich an den individuellen Bedarfen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer orientiert.

Adressaten für Transfer:

Staatliche Anerkennungsstellen für Sozialpädagoginnen und -pädagogen der Länder, Hochschulen für Soziale Arbeit, Sozialarbeit oder Sozialpädagogik

Qualifizierung „Brückenseminar Soziale Arbeit“:

Berufsbegleitende, zweisemestrige Maßnahme für Sozialpädagoginnen und -pädagogen im Anerkennungsprozess zum Erhalt der staatlichen Anerkennung, abhängig vom Ausgleichsbedarf. Individuelle Auswahl von bis zu fünf Modulen (mehrmonatiges Vollzeitpraktikum, theoretische, rechtliche und verwaltungswissenschaftliche Grundlagen sowie Sozialmanagement und Pädagogik bzw. Soziologie der Sozialen Arbeit mit integrierten Fachspracheeinheiten).

Projekt:

Internationales Brückenseminar Soziale Arbeit Bayern

Träger:

Katholische Stiftungshochschule München (KSH)

Projektverantwortliche im Förderprogramm IQ:

Carolina Espitia Gascon, Preysingstr. 83, 81667 München, Tel.: 089 48092-1420, carolina.espitiagascon(at)ksfh.de 

 

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