IQ Fachstelle Einwanderung und Integration: Migrantische Frauen stärker von Lohndiskriminierung betroffen

Unter dem Motto "Weil es sich lohnt – Entgelttransparenz jetzt!" rücken die diesjährige Equal Pay Day Kampagne und der Equal Pay Day am 7. März 2025 den Zusammenhang von Transparenz und Gender Pay Gap in den Fokus. Um den sogenannten Migrant Gender Pay Gap zu beleuchten, hat die IQ Fachstelle Einwanderung und Integration mit Hilfe von Zahlen des Statistischen Bundesamtes die Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen sowie eingewanderten und nichteingewanderten Personen untersucht (Stand: 20. Februar 2025). Bei den von der Fachstelle berechneten Zahlen zum Migrant Pay Gap und Migrant Gender Pay Gap handelt es sich um unbereinigte Zahlen, mehr zur Methodik des bereinigten bzw. unbereinigten Gender Pay Gap finden Sie hier auf der Website des Statistischen Bundesamtes.

Das Fazit lautet, dass migrantische Frauen stärker von Lohndiskriminierung betroffen sind, als deutsche Frauen. Zudem werden sie auch stärker benachteiligt als migrantische Personen insgesamt. Dies verdeutlicht eine doppelte Diskriminierung aufgrund von Geschlecht und Herkunft.

Im Einzelnen wird deutlich, dass der Migrant Pay Gap zwischen einer Person ohne deutsche Staatsangehörigkeit und einer Person mit deutscher Staatsangehörigkeit im Jahr 2022 24 % betrug. Das bedeutet, dass eine Person ohne deutsche Staatsangehörigkeit 24 % weniger Gehalt erhält als eine Person mit deutscher Staatsangehörigkeit. Rechnerisch würde das bedeuten, dass eine Person ohne deutsche Staatsangehörigkeit bis zum 28. März 2025 "umsonst" bzw. ohne Gehalt arbeiten würde. Für Personen aus Asylherkunftsländern beträgt der Migrant Pay Gap im Vergleich zu Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit 34 %. Eine Person aus einem Asylherkunftsland verdient also 34 % weniger als eine Person mit deutscher Staatsangehörigkeit.

Der Migrant Gender Pay Gap zwischen einer Frau ohne deutsche Staatsangehörigkeit und einem Mann mit deutscher Staatsangehörigkeit lag 2022 bei 30 %. Das bedeutet, dass eine Frau ohne deutsche Staatsangehörigkeit 30 % weniger Gehalt erhält als ein Mann mit deutscher Staatsangehörigkeit. Rechnerisch würde sie somit bis zum 19. April 2025 ohne Gehalt arbeiten. Der Migrant Gender Pay Gap für Frauen aus Asylherkunftsländern beträgt im Vergleich zu einem Mann mit deutscher Staatsangehörigkeit 36 %.

Eine Frau ohne deutsche Staatsangehörigkeit arbeitet zudem 22 Tage länger unbezahlt als eine durchschnittliche Person ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Dies zeigt eine doppelte Diskriminierung aufgrund von Geschlecht und Herkunft.

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