Brandenburgs Arbeitsministerin Susanna Karawanskij: "IQ ist unverzichtbar für Anerkennungssuchende"

Das IQ Netzwerk Brandenburg hat sich in den vergangenen Jahren als wichtige Adresse von Geflüchteten und Zugewanderten erwiesen, die in den Arbeitsmarkt vermittelt werden wollen. Das ergab die jetzt vorgelegte Bilanz über die Förderrunde 2015-2018. Für Brandenburgs Arbeitsministerin Susanna Karawanskij ist das IQ Netzwerk "unverzichtbar für Geflüchtete und Migrantinnen bzw. Migranten, die sich um die Anerkennung ihrer Berufsqualifikationen bemühen". Auch das Angebot von Nachqualifizierungen werde gut angenommen. "Dieser Service ist zugleich enorm wichtig für Betriebe, die Fachkräfte suchen. 4.500 Beratungen in fünf Jahren und fast 1.700 Anerkennungsverfahren seit 2015 sind eine Bilanz, die sich sehen lassen kann. Wenn wir das Netzwerk nicht hätten, müssten wir es erfinden", so die Ministerin.

Zu denen, die sich beraten ließen, gehörten vor allem Lehrerinnen und Lehrer, Ingenieurinnen und Ingenieure, Wirtschaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, Ärztinnen und Ärzte, Gesundheit- und Krankenpflegerinnen und -pfleger. Sie kamen aus Syrien, Polen, der Russischen Föderation, der Ukraine, aus dem Iran und aus Afghanistan.

1.667 Personen haben in den vergangenen vier Jahren Anträge auf Anerkennung des Berufsabschlusses gestellt. Davon erhielten 666 Personen sozusagen im ersten Anlauf die volle Anerkennung, 250 haben eine Qualifizierungsmaßnahme des IQ Netzwerkes Brandenburg erfolgreich abgeschlossen. Weitere mussten einzelne Bestandteile, etwa fachliche oder sprachliche Inhalte, nachholen, um unter anderem das erforderliche Sprachniveau zu erreichen. Migrantinnen und Migranten sowie Geflüchtete mit Berufserfahrung, die keinen formalen Berufsabschluss haben, konnten ihre Kompetenzen feststellen lassen und somit ihre beruflichen Möglichkeiten prüfen. Sie erhielten ein Zertifikat, das ihre Fähigkeiten aufführt. An einer Kompetenzfeststellung nahmen seit 2016 fast 200 Personen teil – hauptsächlich aus dem Handwerk.

Mehr als 300 Selbstständige mit Migrationsgeschichte unterstützte das IQ Netzwerk Brandenburg seit 2015 mit Beratungen und Fortbildungen zu steuer- und arbeitsrechtlichen sowie betriebswirtschaftlichen Themen.

Immer mehr Betriebe stellen Menschen mit Migrationsgeschichte ein. Das IQ Netzwerk Brandenburg führte für mehr als 1.500 Multiplikatorinnen bzw. Multiplikatoren sowie Beschäftigte in kleinen und mittleren Unternehmen – besonders in der Pflege – Fortbildungen und Beratungen durch.

Das IQ Netzwerk Brandenburg bildete darüber hinaus seit 2017 mehr als 150 Beschäftigte in der Migrationssozialarbeit interkulturell und zum Arbeitsmarkt fort. Diese Beschäftigten arbeiten in den Unterkünften direkt mit Geflüchteten zusammen. Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit war im Bilanzzeitraum auch die Schulung von mehr als 600 Ehrenamtlern sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die über die Möglichkeiten zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse informieren. Fast 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchten die interkulturellen Fortbildungen und Beratungen in Brandenburger Jobcentern und Arbeitsagenturen.

X