"Wir müssen für sehr heterogene Strukturen ganz neue Ideen entwickeln"

Professor Dr. Jochen Oltmer plädiert für einen Perspektivwechsel. Der renommierte Wissenschaftler am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück erklärt die Perspektiven, die Deutschland im Kontext von Migration und Zuwanderung nach vorne bringen können.

Das Interview führte Susanne Strothmann-Breiwe, IQ Netzwerk Niedersachsen. Die Veröffentlichung des Interviews ist – auch auszugsweise – nur unter Angabe der Quelle "IQ Landesnetzwerk Niedersachsen, www.migrationsportal.de" gestattet.

 

Professor Oltmer, warum wird man Migrationsforscher?

Das ist eine gute Frage. Ich bin vor etwa 20 Jahren über ein spezifisches wissenschaftliches Interesse zur Migrationsforschung gekommen, ein auch heute immer noch junger Forschungsgegenstand mit großen Entfaltungsmöglichkeiten. Migrationsforschung erschließt überdies ein sehr breites Feld. Wenn ich über Migration rede, dann muss ich zugleich über Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und über Politik sprechen. Ich muss jede gesellschaftliche Dimension in den Blick nehmen, die man sich vorstellen kann. Wir sprechen in Deutschland schon lange über Migration, haben aber eine erstaunlich schwache Migrationsforschung im Vergleich zu anderen europäischen Ländern. Da gibt es doch erhebliche Defizite.

Welchen praktischen Nutzen hat die Migrationsforschung? Finden Migrationsforscher Gehör in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft?

Es ist schwierig, den Einfluss unserer Forschung zu messen. Wir sehen jedoch, dass in den letzten 20 Jahren das Interesse an den Ergebnissen der Migrationsforschung sehr gewachsen ist. Die Perspektiven, die wir entwickeln, werden wahrgenommen. Wir sitzen ja nicht im Elfenbeinturm. Im Gegenteil. Universität ist eine  gesellschaftliche Veranstaltung. Wir dürfen nicht so tun, als könnten wir uns von den gesellschaftlichen Debatten fernhalten. Wir haben von Anfang an gesagt - und unser Institut gibt es seit 25 Jahren (Anmerkung der Redaktion: Institut für Migrationsforschung und interkulturelle Studien, www.imis.uni-osnabrueck.de)-, dass es unsere Aufgabe ist, unsere Ergebnisse so breit und weit wie möglich zu streuen. Deshalb haben wir viel unternommen, um uns aktiv in die großen politischen und gesellschaftlichen Debatten um Migration einzubringen. In den letzten Monaten allerdings ist die Nachfrage explodiert. Ich habe im vergangenen Jahr rund 250 Interviews gegeben für Fernsehen, Radio, Zeitungen etc. und die Zahl der Anfragen bleibt weiter hoch. Aber was kommt davon an? Diese Frage lässt sich nicht beantworten. Wichtig ist: wir sind Teil der Debatten auf unterschiedlichsten Ebenen, vom Bundespräsidenten bis zur Kommune. Offensichtlich wird Wert darauf gelegt, die Akteure der Migrationsforschung zu hören.

Migration hat es zu allen Zeiten gegeben. Welche Auswirkungen hat sie heute?

Migration ist ein hochpolitisches Thema. Wir sehen das auch an den aktuellen Debatten. Es werden schnell Begriffe aufgerufen wie etwa der Begriff der Wirt-schaftsflüchtlinge, die explizit negativ konnotiert sind. Wenn man die Menschen, die zu uns kommen, als Arbeitsmigranten bezeichnen würde, dann wäre ihre Bewegung schon nicht mehr so negativ konnotiert, obwohl es die gleichen Men-schen sind. Es kommt sehr stark auf den Blickwinkel an, auf die Kategorisierung. Und diese Kategorisierung ist von sehr unterschiedlichen Aspekten abhängig. Wir können beispielsweise grob sagen, dass in Konstellationen, in denen in einem Land oder einer Region die wirtschaftlichen Entwicklungen und Arbeitsmarktperspektiven günstig sind, Zuwanderung positiver wahrgenommen wird als in Konstellationen, in denen eher Wirtschaftskrise herrscht, in denen die Zukunftserwartungen negativer sind. In der Bundesrepublik Deutschland wird Migration seit einigen Jahren zunehmend positiver betrachtet, nicht zuletzt aufgrund der Debatten um den Fachkräftemangel, um den demografischen Wandel. In anderen Ländern wie Frankreich, Großbritannien, aber auch Österreich und den Niederlanden wurde Migration vor dem Hintergrund der Finanzkrise ab 2007/2008 zuletzt eher negativ gesehen. Wir merken auch, dass Diskurse wie Fachkräftemangel und demografischer Wandel sehr wirkungsmächtig sind. Sie können einen Beitrag dazu leisten, dass Migration oder Teile von Migrationsbewegungen als positiv verstanden werden. Das Schlagwort "Fachkräftemangel" kann einen Beitrag dazu leisten, dass Menschen sagen: Ja. Verstehe ich. Migration ist nötig.

Jenseits von Fragen der wirtschaftlichen Entwicklung geht es im Kontext von Migration sehr stark um Näheverhältnisse, die ja in hohem Maße auch konstruiert sind. Es geht immer um die Frage, ob zu bestimmten Gruppen, bestimmten Bewegungen eine gewisse Nähe hergestellt wird. Syrische Flüchtlinge werden beispielsweise relativ positiv gesehen. Es herrscht die Vorstellung: Krieg, Bürgerkrieg, Menschen sind hochgradig davon betroffen, sie können sich in dieser Situation nicht anders helfen als zu flüchten. Hier sehen wir die Notwendigkeit zu helfen. Diese Notwendigkeit wird aber bei anderen nicht in dem Maße gesehen, obwohl die Ausgangssituationen vergleichbar sind. Wo bitte ist der Unterschied zwischen Syrien und Afghanistan? Wo ist der Unterschied zu nordafrikanischen Ländern wie etwa Libyen. Bestimmte Bewegungen werden für legitimer als andere erachtet.
Dann spielt auch eine Rolle, ob Migrantinnen und Migranten als zur eigenen Nation gehörig verstanden werden, wie bei den Aussiedlerzuwanderungen in den späten 1980er Jahren. Hier, so die damalige Vorstellung, kommen Menschen, die der eigenen Nation angehören, und natürlich dürfen sie kommen, für sie wird die Integration überhaupt kein Problem darstellen. Wir sind also mit sehr komplexen Fragen konfrontiert, warum die einen akzeptiert werden und die anderen nicht. Dabei herrscht auch ein permanenter Wandel. In den 1990er Jahren ist das Reden über die sogenannten Integrationsprobleme von Türken eigentlich vorbei. Dann geschehen 2001 die Terroranschläge in Washington und New York, und es kommt wieder zu Problematisierungen im Zusammenhang mit Zuwanderung und Integration, die schon erledigt schienen, nun aber unter Bezugnahme auf den Faktor der Religion, der über Jahrzehnte keine große Bedeutung hatte. Nun gelten Muslime als das Hauptproblem der Integrationspolitik. Der Wandel von Sichtweisen auf bestimmte Gruppen, auf bestimmte Phänomene ist ganz zentral für das Verständnis des Umgangs mit dem Thema Migration.

Tut sich Deutschland schwerer mit Zuwanderung und Integration als andere Nationen?

Nein, gar nicht. Aber es gibt schon Unterschiede. Wir kennen die klassischen Einwanderungsländer, die seit Jahrhunderten eine Einwanderungstradition haben, die Einwanderung ganz explizit als ihren Gründungsmythos haben wie die USA, Kanada, Australien. Diese Nationen stehen auf dem Standpunkt: warum soll ich mich über Einwanderung aufregen? Ohne Einwanderung gäbe es dieses Land gar nicht. In Europa ist es anders, weil Europa über eine lange Zeit hinweg vor allem ein Abwanderungskontinent war. Es herrschte die Idee vom homogenen Nationalstaat vor und die Angst, wenn Menschen hinzukommen, ein Stück dieser Homogenität zu verlieren. Damit wird Migration als Gefahr, Gefährdung, auch als Verlust verstanden, während in den klassischen Einwanderungsländern die Vorstellung herrscht, dass Einwanderung eher eine Bereicherung ist. Dennoch müssen wir differenzieren: Die Wahrnehmung von Migration wird auch in Europa immer wieder neu ausgehandelt. Das sehen wir beispielsweise im Kontext des aktuellen Redens über Flüchtlinge und des Handels im Blick auf die Aufnahme oder Abweisung von Asylsuchenden. Selbst klassische Asylländer wie Großbritannien und Frankreich wollen heute keine Asylbewerber, keine Flüchtlinge ins Land lassen. Das wäre vor 20 Jahren unvorstellbar gewesen, während in den 1990er Jahren in der Bundesrepublik Deutschland Asylzuwanderung hingegen ausgesprochen kritisch gesehen worden ist, heute aber eine viel größere Offenheit herrscht als selbst in den klassischen Einwanderungsländern.

Wie bewerten Sie vor diesem Hintergrund die Anstrengungen um eine Willkom-menskultur in Deutschland?

Eine Art Willkommenskultur hat es im Blick auf unterschiedliche Zuwanderungen auch bereits früher gegeben. Auch hier muss ich darauf verweisen, dass die Wahrnehmung von Migration sich stets wandelt. Und auch heute gilt:  Unsere Willkommenskultur ist auf bestimmte Zuwandererkategorien gerichtet. Wenn ich Hochqualifizierter bin, dann werde ich in Hamburg selbstverständlich ins
Welcome-Center gebeten. Wenn ich aber aus Rumänien oder Bulgarien in Ham-burg ankomme, werde ich sogleich mit dem Verdacht konfrontiert, Sozialhilfe hinterziehen zu wollen, fühlt sich im Welcome-Center für mich niemand zustän-dig. Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang für mich die Bezugnahme auf den Begriff der "Anerkennung". Anerkennung ist wichtig im Blick auf die innere Hal-tung gegenüber Integration und Inklusion –  Anerkennung auf ganz unterschiedlichen Ebenen, beginnend oder auch endend auf der Ebene des Staates. Mit der Vergabe eines Aufenthaltstitels vergebe ich ja auch eine Form der Anerkennung. Wenn jemand über einen längeren Zeitraum geduldet ist und großen Ehrgeiz zeigt, sich anzupassen, die Sprache zu lernen, eine Arbeit zu suchen, dann sollte diese Leistung auch anerkannt werden durch einen besseren Aufenthaltsstatus. Wir haben jedoch in der Bundesrepublik Deutschland jahrzehntelang erlebt, dass Aufenthaltstitel restriktiv ausgegeben worden sind. Dadurch waren auch die Chancen, hierzulande Perspektiven zu entwickeln, beschränkt. Die Vergabe von Aufenthaltstiteln sollte als Vergabe von Chancen verstanden werden. Noch ist sie eine polizeiliche Kategorie, die stark auf Restriktion ausgerichtet ist.

Anerkennung ist etwas, was sich nicht nur auf der Ebene von Aufenthaltstiteln ausmachen lässt. Anerkennung passiert im Alltag. Wenn ich gegenüber Migran-tinnen und Migranten auf Abwehr ausgerichtet bin, wird das Spuren hinterlassen. Es geht doch zunächst schlichtweg um die Anerkennung von Menschen - allein das ist schon ein Problem, weil viele so tun, als seien Migrantinnen und Migranten keine Menschen, sondern bloße Leistungsempfänger. Wenn ich aber schon beim Sprechen über Migration eine anerkennende Grundhaltung einnehme, dann verändert sich enorm viel. Das vermisse ich häufig im politischen Raum. Politik hat auch eine Moderationsfunktion. Wenn diese aber auf Abwehr setzt, dann wird das für die gesellschaftliche Diskussion in Deutschland Folgen haben.
Anerkennung von Beginn an, Anerkennung neben aller notwendigen Restriktionen vor dem Hintergrund des Rechts usw. Das wäre ein wichtiger Faktor, der zu einem guten Teil das kennzeichnet, was man meinetwegen Willkommenskultur nennen kann.

Werden wir ganz neue Haltungen und Kompetenzen im Zusammenhang mit Zuwanderung und Integration entwickeln müssen? Beispielsweise in der Arbeitswelt?

Das ist ein ganz großes Feld, sehr stark durch Ambivalenzen gekennzeichnet. Wir sehen seit Jahren, dass der Anteil der Gut- und Hochqualifizierten zugenommen hat. Wir sehen, dass die Bundesrepublik Deutschland als Standort für Studierte, Studierende und Hochqualifizierte an Bedeutung gewonnen hat. Das ist für die Entwicklung von Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft insgesamt zentral, weil Kompetenzen, Kenntnisse und Wissen mitgebracht werden, die aber auch wieder mitgenommen werden und in gewisser Weise weiterwandern. Migration hat viel mit Zirkulation, mit Bewegung, mit Weiterwanderung zu tun.

Wir sehen aber auch gleichzeitig eine große Trägheit im Blick auf die Umsetzung neuer Perspektiven. Seit 2012 ist das neue Anerkennungsgesetz in Kraft. Gut. In der Umsetzung war und ist es ein hartes Stück Arbeit: bis alle Bundesländer ihre Perspektiven entwickelt haben, bis die zuständigen Institution instruiert sind, bis die auf Abwehr gerichtete Haltung abgelegt ist. Überall hapert es noch: Hochqualifizierte bleiben nicht längerfristig, weil es zum Beispiel Schwierigkeiten mit dem Familiennachzug gibt oder mit dem Besuch von Eltern, die aus einem Land ohne Visumfreiheit kommen, weil bestimmte Systeme immer noch hochbürokratisiert sind und viele Barrieren existieren, in Deutschland anzukommen und sich hier anerkannt zu fühlen.

Welche Perspektive nimmt die Wirtschaft ein? Ist die Arbeitswelt  auf die Themen  Arbeitsmigration und Integration vorbereitet?

Es hat in den vergangenen Jahren eine Öffnung in Unternehmen und Verbänden stattgefunden. Die Diskussion um den Fachkräftemangel hat viel dazu beigetragen. Wirtschaftsunternehmen und Wirtschaftsverbände müssen dennoch neue Perspektiven und Rekrutierungsstrategien entwickeln. Das dauert. Es war für Unternehmen über Jahrzehnte hinweg überhaupt kein Problem, Arbeitskräfte zu rekrutieren. Es war vielmehr lange schwierig, einen Ausbildungsplatz zu finden. Unternehmen konnten sich aussuchen, wen sie in ein Ausbildungsverhältnis überführten. Seit einigen Jahren hat sich das verändert. Unternehmen sind jetzt mit ganz anderen Herausforderungen konfrontiert. Sie können sich nicht mehr aussuchen, sondern müssen aktiv rekrutieren, müssen Werbung für sich machen.

Fehlt es Wirtschaftsunternehmen an Fachlichkeit für neue Rekrutierungsstrategien etwa in Richtung internationaler Fachkräfte?

Theoretisch mögen sie da sein. Wenn man aber praktisch nie mit dieser Heraus-forderung konfrontiert war, nie Energie für die Rekrutierung von Arbeitskräften aufwenden musste, eher gewohnt war, Stapel von Bewerbungen zu sichten und offene Stellen in kürzester Zeit besetzen zu können, dann hat man kein Verständnis, keine Kompetenzen, sein Unternehmen als hochgradig attraktiven Arbeitgeber darzustellen. Dazu gehört sehr viel mehr als nur Lohn bzw. Gehalt. Dazu gehören auch Fragen der Unternehmenskultur, der Flexibilität von Arbeitszeiten, der Perspektiven von Weiterbildung und auch Diversity Management. Das ist ja kein neues Stichwort, allerdings lange als bloße Theorie diskutiert und selten angewendet worden. Auch hinsichtlich der ausländerrechtlichen Perspektiven sehen wir einen nur langsamen Wandel. Wenn ich einer ausländischen Arbeitskraft erkläre, dass sie nach fünf Jahren wieder gehen muss und ihre Familie sowieso nicht nachziehen darf, dann bin ich als Arbeitgeber uninteressant. Unternehmen können solche ausländerrechtlichen Bedingungen nicht unmittelbar beeinflussen und werden im Zweifelsfall im globalen Konkurrenzkampf ins Hintertreffen geraten. Es wird noch lange dauern bis sich neue Sichtweisen und Praktiken herausgebildet haben.

Was muss sich ändern? Was können Initiativen wie das Förderprogramm Integration durch Qualifizierung (IQ) dazu beitragen?

Ganz zentral ist m.E. ein hohes Maß an Flexibilität und Flexibilisierung. Darauf wird noch zu wenig Wert gelegt, etwa auf Ebene der Industrie-, Handels und Handwerkskammern, wenn es um Fragen des Erwerbs von Qualifikationen geht. Aktuell wird ja vor dem Hintergrund der Flüchtlingszuwanderung diskutiert, ob es unbedingt die klassische dreijährige Ausbildung sein muss für alles und für jeden. Warum gibt es nicht auch die Möglichkeit, nur Teilqualifikationen zu vermitteln oder praktische Elemente zu stärken zugunsten der theoretischen? Warum wird beim Nachweis von Qualifikationen im Zweifel nicht darauf verzichtet, auf die Vorlage der auf der Flucht verloren gegangenen Dokumente zu beharren und auf den konkreten Nachweis von Kenntnissen über Praktika gesetzt? Flexibilität heißt in diesem Kontext aus meiner Sicht: Es muss viel stärker der individuelle Weg eines jeden Einzelnen beachtet werden. Wir sollten weniger in Kategorien denken. Unser Bildungs- und Ausbildungssystem ist die Integrationsbarriere schlechthin, weil Migrantinnen und Migranten aus vielfältigen anderen Systemen kommen. Die Frage ist, weiche ich mit einer Flexibilisierung von meinen hohen Standards ab oder versuche ich einfach, sie auf anderem Wege zu erreichen. Vor dem Hintergrund der Diversifizierung der Arbeitswelt in Deutschland, dem lebenslangen Lernen, besteht ja die Notwendigkeit, über andere Zugänge nachzudenken. Das gilt beispielsweise auch für die  Universitäten. Sie sind immer noch in erster Linie auf die Klientel der 18- bis 25-Jährigen ausgerichtet, die ein deutsches Abitur haben. Wir erkennen zugleich, dass durch den beschleunigten Wandel in der Arbeitswelt der Bedarf besteht, auch nach längerer Erwerbstätigkeit noch einen Ausbildungsabschnitt an der Universität zu absolvieren, um mit einer weiteren formalen Qualifikation beruflich weiterzukommen. Darauf sind die Universitäten aber nicht vorbereitet und erkennen nicht, dass lebenslanges Lernen eine Chance für sie darstellt.

Wir brauchen eine stärkere Flexibilisierung und Individualisierung im Bereich des Bildungs- und Ausbildungswesens. Beratung ist in diesem Zusammenhang sehr wichtig. Anerkennung von Qualifikationen ist lange Zeit von den zuständigen Behörden gemacht worden. Aber sie haben wenig Wert auf Beratung gelegt. Aber genau darauf kommt es an, auf eine individuelle Beratung und Förderung. Wir müssen für sehr heterogene Strukturen ganz neue Ideen entwickeln, keine Einheitskonzepte, und nur Netzwerke sind flexibel genug dafür.

X