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inklusiv Praxiserfahrungsbericht und Interview mit Elisa Hartmann, EiKu - Kultursensible Einarbeitung im IQ Netzwerk Bayern - Migranet

Einarbeitung als kultursensibler Lernprozess

Das Konzept „Passgenaue Einarbeitung“ unterstützt die Integration von neuen Mitarbeitenden in Unternehmen.

Ausgangslage/Herausforderung

Um neue Fachkräfte schnell und nachhaltig ins Unternehmen zu integrieren, bedarf es einer passgenauen Einarbeitung, unabhängig von Alter, Geschlecht oder kulturellem Hintergrund. Daher zeigt dieser Ansatz der kultursensiblen Einarbeitung Wege auf, wie unter Nutzung der mitgebrachten Ressourcen des Einzelnen und unter Berücksichtigung der konkreten Anforderungen vor Ort eine „gute Einarbeitung“ gelingen kann. Bei der Erstellung des Einarbeitungskonzepts wurden Kriterien für gelingende kultursensible Einarbeitung entwickelt, die Ergebnisse generalisiert und auf andere Unternehmen übertragbar gemacht. Dabei werden Wege aufgezeigt, wie einerseits an bereits vorhandenem Wissen und Können angesetzt werden kann und andererseits Arbeitsanforderungen systematisch aufbereitet werden können.

Umsetzung des Konzepts

„Passgenaue Einarbeitung“ Im Rahmen des Projekts „EiKu – Kultursensible Einarbeitung in der Altenpflege“ im IQ Netzwerk Bayern – MigraNet erarbeitete und erprobte der Träger GAB München, in Zusammenarbeit mit der MÜNCHENSTIFT GmbH, ein innovatives Einarbeitungskonzept. Für den Transfer in andere Unternehmen wurden die 24-seitige Publikation „Werkzeugkoffer: Passgenaue Einarbeitung“ und der zugehörige 28-seitige Comic „Sich verstehen und wirksam lernen in der Einarbeitung“, der zahlreiche Lernwege und Gesprächssituationen visualisiert, erstellt. Bei der Konzipierung des Einarbeitungskonzepts stand die Frage im Mittelpunkt, was der*die neue Kolleg*in alles wissen und können muss, um seine oder ihre Arbeit gut erledigen zu können. Dafür wurden die Mitarbeitenden als Expert*innen ihrer Arbeit aktiv in den Entwicklungsprozess eines kultursensiblen Konzepts einbezogen.

Für eine kultursensible Einarbeitung sind eine Orientierung gebende Struktur, geeignete Begleitung durch Mentor*innen sowie passende Informationsmaterialien sehr hilfreich. Im Werkzeugkoffer wird am Beispiel einer Pflegeeinrichtung das konkrete Vorgehen bei der Einarbeitung nachgezeichnet. Im Mittelpunkt stehen reale Arbeitsaufgaben, wie z.B. die „Bestellung von Pflegemitteln“, die als Lernaufgaben aufbereitet wurden. Der neue Mitarbeitende wird mit zielgerichteten Fragen darin unterstützt, möglichst viel selbstständig herauszukriegen, bevor er in einem Gespräch mit seiner Patin noch offene Punkte bespricht. Beispielhaft werden zusätzlich Checklisten, Infoblätter und Reflexionsbögen dargestellt.

Fazit

Es lohnt sich, in eine passgenaue, kultursensible Einarbeitung zu investieren, denn die Vorteile kommen allen zugute. Eine Evaluierung der MÜNCHENSTIFT GmbH hat gezeigt, dass das Einarbeitungskonzept zu folgenden Effekten führt: Die Einarbeitung kann viel schneller und effektiver stattfinden bei gleichzeitiger Sicherung der Qualitätsstandards und Anknüpfung an bereits vorhandenem Wissen und Können. Schließlich gelingt es, die neuen Mitarbeiter*innen besser zu integrieren, was die geringere Fluktuation deutlich zeigt.

Adressaten für Transfer:

Personalverantwortliche, die nach einer guten Einarbeitung für ihre neuen Mitarbeitenden suchen

Konzept „Passgenaue Einarbeitung“:

Das Konzept „Passgenaue Einarbeitung“ sowie der zugehörige Comic, der zahlreiche Lernwege und Gesprächssituationen visualisiert, fokussieren eine kultursensible und systematische Einarbeitung von neuen Mitarbeitenden. An konkreten Beispielen werden Handlungsempfehlungen, Leitfäden und Anwendungsmöglichkeiten für Unternehmen gegeben. Der Ansatz verspricht durch eine Orientierung gebende Struktur neuen Mitarbeitenden und Unternehmen Vorteile im Einarbeitungsprozess und wirkt sowohl wertschätzend als auch motivierend. Neue Mitarbeitende können bei gleichzeitiger Sicherung der Arbeitsqualität früher Verantwortung übernehmen.

Projekt:

EiKu - Kultursensible Einarbeitung

Träger:

GAB München

Projektansprechpartnerin:

Elisa Hartmann, Lindwurmstr. 41-43, 80337 München, Tel.: 089/2441791 26, elisa.hartmann(at)gab-muenchen.de 

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