Download des IQ Good Practice als PDF

inklusiv Bericht aus der Praxis und Interview mit Sabrina Flaus, Projektleiterin „IQ Anpassungsqualifizierung für Pflegekräfte mit im Ausland erworbener Qualifikation“

Projektintegrierte Praxisanleitung

Die zentral organisierte Unterstützung vor Ort entlastet die Einsatzbetriebe und ebnet so die Anerkennung der ausländischen Pflegequalifikation der Teilnehmenden.

Ausgangslage/Herausforderung

Die Durchführung der angeleiteten Praxis bildet den zentralen Engpass bei Anpassungslehrgängen für Pflegefachkräfte. Für die Praxisstellen ist es aus Kapazitätsgründen oft schwierig bis unmöglich, eigene Praxisanleitungen für die Teilnehmenden zu stellen. Ausbildungsverpflichtungen und Notwendigkeiten im Alltagsgeschäft haben in der Regel Vorrang.

Umsetzung der „Projektintegrierten Praxisanleitung“

Das Teilprojekt IQ Anpassungsqualifizierung für Pflegekräfte mit im Ausland erworbener Qualifikation des Trägers SHG Bildung gGmbH im IQ Netzwerk Saarland hat eine zentrale projektintegrierte Praxisanleitung (PiP) initiiert, die in allen Betrieben die Anleitung übernimmt. So erhalten die Teilnehmenden im Anerkennungsprozess den notwendigen Ausgleich für fehlende Ausbildungszeiten. Überdies werden die Betriebe entlastet und gleichzeitig die Qualität über verschiedene Praxisstellen gesichert. Zentral für den erfolgreichen Einsatz der PiP ist der Aufbau einer Vertrauensstellung im Praxisbetrieb. Erst durch das erworbene Vertrauen wird gewährleistet, dass die PiP die fachlichen Anforderungen der Einrichtung vollumfänglich erfüllt, sich einbringt ohne sich ungefragt in die Abläufe vor Ort einzumischen und darüber hinaus Verschwiegenheit garantiert.

Zusätzlich fungiert die projektintegrierte Praxisanleitung als Multiplikator*in im Umgang mit Sprachbarrieren und kultursensibler Kommunikation. Das Absolvieren einer einschlägigen Schulung ermöglicht die adressatengerechte Vermittlung der Inhalte. Die PiP koordiniert die praktischen Anleitungen nach den Bedarfen der Teilnehmenden. Die Bedarfe werden ermittelt in Gesprächen mit den Teilnehmenden, durch die fachpraktischen Übungen in der Theoriephase und durch Rücksprache mit den Pflegedienstleitungen, den Praxisanleitenden oder den Stationsleitungen der Kooperationsbetriebe, mit denen auch die Einsatztermine abgestimmt werden. Die PiP agiert neutral und ist nicht im praktischen Einsatzbetrieb angestellt, daher entstehen keine Interessenkonflikte zwischen Alltag und Ausbildung. Ein weiterer Aspekt ist die hohe Zuverlässigkeit zur Einhaltung der Termine für die praktischen Anleitungen, da die PiP nicht dem Kooperationsbetrieb angehört und so beispielsweise bei einem plötzlichen Krankenstand im Pflegeteam nicht in den Stationsalltag eingebunden werden kann.

Fazit

Die projektintegrierte Praxisanleitung fungiert als Schnittstelle zwischen den Kooperationsbetrieben und der Projektleitung und hat sich in der Praxis bewährt, dies bestätigen auch die sehr positiven Resonanzen aller Beteiligten. Die Teilnehmenden fühlen sich besser betreut, erlernen schneller Kompetenzen und verbessern ihren Status, da sie durch das Mentoring der PiP nicht mehr als „Praktikant*innen“ wahrgenommen werden. Die Anleiter*innen vor Ort schätzen die Entlastung sowie den kollegialen Austausch und die Betriebsleitungen sind dankbar für die externe Unterstützung.

Adressaten für Transfer:

Bildungsdienstleister und Unternehmen

Projektintegrierte Praxisanleitung:

Anpassungsqualifizierungen im Pflegebereich müssen häufig fehlende Ausbildungszeiten in der Praxis ausgleichen. Um das Personal in den Einsatzstellen zu entlasten, wird im Rahmen des Projekts eine zentrale projektintegrierte Praxisanleitung (PiP) gestellt. Diese fungiert als Multiplikator*in im Umgang mit Sprachbarrieren sowie kultursensibler Kommunikation und ist konstante Bezugsperson für die Teilnehmenden im Anpassungslehrgang. Die PiP koordiniert die praktischen Anleitungen nach den Bedarfen der Teilnehmenden, z. B. anhand der fachpraktischen Übungen in der Theoriephase der Teilnehmenden.

Projekt:

IQ Anpassungsqualifizierung für Pflegekräfte mit im Ausland erworbener Qualifikation

Träger:

SHG Bildung gGmbH

Projektansprechpartnerin:

Sabrina Flaus, Konrad-Zuse-Straße 3a, 66115 Saarbrücken, Tel.: 0681/8700972, s.flaus(at)bildung.shg-kliniken.de 

X