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inklusiv Bericht aus der Praxis und Interview mit Dr. Ralf Sänger, Koordinator des IQ Netzwerks Rheinland-Pfalz

IQ Vereinbarung mit anerkennender Stelle

Beratungsbedarf kooperativ erkennen – Anerkennungsprozess verbessern

Ausgangslage/Herausforderung

Die zeitnahe Anerkennung von ausländischen Abschlüssen in (nicht)akademischen Gesundheitsfachberufen ist sowohl für die Fachkräfte selbst als auch für den hiesigen Arbeitsmarkt ein zentrales Anliegen. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass einerseits die Antragstellung häufig sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, andererseits haben die Ratsuchenden Schwierigkeiten den Bescheid der anerkennenden Stelle richtig zu interpretieren und die notwendigen Schritte, wie z.B. Anpassungsqualifizierungen, daraus abzuleiten.

Im Bundesland Rheinland-Pfalz wird diesen Hürden gemeinsam von der anerkennenden Stelle – dem Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung (LSJV) – und des IQ Netzwerkes begegnet. In einer schriftlichen Kooperationsvereinbarung haben sich beide Partner für eine enge und verbindliche Zusammenarbeit ausgesprochen mit dem Ziel das Anerkennungsverfahren sowohl für die Ratsuchenden individuell als auch auf struktureller Ebene zu optimieren.

Umsetzung des strategischen Ansatzes

Schnelle, effiziente Anerkennungsverfahren im Gesundheitsbereich brauchen eine enge, auf einander abgestimmte Zusammenarbeit. Das war das Ergebnis einer Reihe gemeinsam durchgeführter Workshops des IQ Netzwerks, initiiert von Medici in Posterum GmbH (MIP) als Träger des Projektes "Ärzte für die Zukunft", mit dem LSJV bei denen die Arbeitsund Sichtweisen der jeweils anderen Institutionen deutlich wurden. Die aus den Treffen positiv erarbeiteten Resultate mündeten in eine Kooperationsvereinbarung für die Zielgruppe der akademischen Heilberufe.

Das Ziel: Die Zusammenarbeit festigen und institutionalisieren sowie Synergieeffekte erzeugen, um den Anerkennungsprozess weiterzuentwickeln und für die Antragsteller*innen transparent und effizient zu gestalten. Die Kooperationspartner tauschen sich sowohl einzelfall- als auch prozessbezogen aus. 2017 wurde aufgrund der guten Erfahrungen eine zweite Vereinbarung für nicht-akademische Gesundheitsfachberufe abgeschlossen.

Mit den schriftlichen Vereinbarungen garantieren die jeweiligen Kooperationspartner die gegenseitige Unterstützung bei der Beratung der Ratsuchenden, der Antragstellung sowie bei der Planung und Begleitung bei erforderlichen Qualifizierungen. Die Daten der Ratsuchenden werden unter Berücksichtigung datenschutzrechtlicher Bestimmungen weitergeleitet. In regelmäßigen Austausch- und Informationsveranstaltungen bekommen MIP und die IQ Landeskoordination sowie das LSJV einen guten Überblick über die Bedarfe und Herausforderungen der Zielgruppe, sowohl für den Einzelfall als auch für den strukturellen Anerkennungsprozess.

Fazit

Zentral für eine Optimierung des Anerkennungsverfahrens sind Vertrauen, Transparenz, Dialogbereitschaft und eine verbindliche Zusammenarbeit, damit strukturelle Hürden für die Zielgruppe abgebaut werden können. Die Zahlen sprechen für sich: Sowohl in der Anerkennungsberatung zu den akademischen Heilberufen als auch zu den nicht-akademischen Gesundheitsfachberufen stiegen die Zahlen auf das bis zu siebenfache.

Adressaten für Transfer:

Anerkennende Stellen, Ministerien sowie am Anerkennungsprozess beteiligte Institutionen

Strategischer Ansatz Kooperationsvereinbarung mit anerkennender Stelle:

Die Kooperationsvereinbarungen zwischen der anerkennenden Stelle und dem IQ Netzwerk Rheinland-Pfalz haben das Ziel den Anerkennungsprozess in den Gesundheitsfachberufen durch gegenseitigen Austausch über Beratungsbedarfe und Verfahrensprozesse weiterzuentwickeln und für die Antragsteller*innen transparent und effizient zu gestalten. Die verbindliche Zusammenarbeit beinhaltet die Unterstützung der Ratsuchenden bei der Beratung, der Antragstellung sowie bei der Planung und Begleitung bei erforderlichen Qualifizierungen und bewirkt eine win-win-Situation für alle Beteiligten.

Projekt:

Koordination des IQ Netzwerkes Rheinland-Pfalz und "Ärzte für die Zukunft"

Träger:

Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz e.V., MIP - Medici in Posterum GmbH

Projektansprechpartner*innen:

Dr. Ralf Sänger / Augustinerstr. 64-66 / 55116 Mainz / Tel.: 06131/9061810 / ralf.saenger(at)ism-mainz.de

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