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Unterbeschäftigung


Erstellt: 14.10.2018  |  Zuletzt geändert: 01.04.2020, 13:42 Uhr

In der Statistik zur Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch folgende Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten:

  • Personen in Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen – diese gelten als nicht arbeitslos, da sie nicht innerhalb kurzer Zeit eine Arbeit aufnehmen können,
  • Personen, deren Erwerbstätigkeit gefördert wird (beispielsweise sogenannte Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung im Rahmen von § 16d SGB II bzw. die sogenannten Ein-Euro Jobs) und Existenzgründerinnen und -gründer, die unterstützende Leistungen erhalten, 
  • Personen, die nicht arbeitslos sind, weil ihre Situation dem Vorruhestand entspricht, da diese wiederum Arbeitsplätze für Jüngere frei machen, 
  • Personen, die längere Zeit krank sind. 

Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung in Ergänzung zur Arbeitslosigkeit wird so ein möglichst umfassendes Bild vom Defizit an regulärer Beschäftigung in der deutschen Volkswirtschaft gegeben. Ebenso können realwirtschaftlich (insbesondere konjunkturell) bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt werden. Die Unterbeschäftigung hat als Ergänzung zur Zahl der Arbeitslosen zwei Vorteile: Zum einen kann mit ihrer Hilfe abgeschätzt werden, inwiefern und wie stark arbeitsmarktpolitische Förder- und Unterstützungsmaßnahmen wirken, also wie viele Personen zum Beispiel nicht arbeitslos wurden oder nicht mehr arbeitslos sind, gerade weil es diese Leistungen gibt. Zum anderen sinkt die Gefahr, die Entwicklung der Arbeitslosigkeit falsch einzuschätzen, indem zusätzlich auch die Unterbeschäftigung beobachtet wird. 

Ein Beispiel: Die Arbeitslosenzahl kann sinken, wenn sich die wirtschaftliche Situation bessert. Theoretisch müsste dann gleichzeitig auch die Unterbeschäftigung zurückgehen. Bleibt die Unterbeschäftigung aber gleich oder steigt sogar, sind wahrscheinlich mehr Personen erkrankt oder in Fortbildungen. Sie werden nicht mehr als Arbeitslose gezählt, haben aber weiter keine normale Beschäftigung.

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