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Einkommen


Erstellt: 14.10.2018  |  Zuletzt geändert: 26.03.2020, 09:34 Uhr

Das Einkommen privater Haushalte in Deutschland setzt sich zusammen aus:

  • dem Einkommen aus selbstständiger und unselbstständiger Erwerbstätigkeit, 
  • dem Einkommen aus Transferzahlungen des Staates wie Renten, Pensionen, Wohngeld, Arbeitslosengeld I, Arbeitslosengeld II (siehe Grundsicherung für Arbeitsuchende) oder Sozialhilfe, 
  • dem Einkommen aus privaten Transferzahlungen (zum Beispiel Unterstützung durch Familienangehörige, Einnahmen aus Vermietungen), 
  • den Einnahmen aus Vermögen.

Das Einkommen aus Erwerbstätigkeit ist für die meisten Menschen in Deutschland der wichtigste Teil ihres Einkommens. Erwerbsarbeit spielt in Deutschland in gesellschaftlicher wie individueller Hinsicht eine zentrale Rolle und wird als Hauptquelle zur Sicherung des Lebensunterhalts gesehen. Die Höhe des erzielten Einkommens entscheidet maßgeblich mit über Lebensstandard, soziale Sicherheit, gesellschaftliche Teilhabe oder gesellschaftliche Position. Nicht minder wichtig ist die Bedeutung, die es für das Ansehen und das Selbstverständnis jedes Einzelnen haben. 

Viele Faktoren beeinflussen die Höhe des Einkommens durch Erwerbstätigkeit: 

  • Stellung im Beruf: Angestellte verdienen im Durchschnitt zum Beispiel mehr als Arbeiter*innen.
  • Bildungsabschluss und erlernter Beruf: Einzelne Berufsgruppen verdienen deutlich mehr als andere, Fachkräfte verdienen mehr als an- und ungelernte Kräfte, Fachkräfte mit im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen oft weniger als solche, die ihren Abschluss in Deutschland gemacht haben. (Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen)
  • Art des Beschäftigungsverhältnisses: Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigte (siehe Normalarbeitsverhältnis) verdienen in der Regel mehr als geringfügig Beschäftigte (siehe atypische Beschäftigung).
  • Branche: Einzelne Branchen wie Handel und Banken, Maschinenbau, Chemie oder Pharmaunternehmen zahlen durchschnittlich höhere Gehälter als andere. 
  • Position im Unternehmen: Leitende Mitarbeitende haben in der Regel ein höheres Einkommen als Mitarbeitende in mittleren oder unteren Positionen in der Betriebshierarchie. 
  • Strukturelle Benachteiligung / Diskriminierung: Auch bei gleichem Bildungsabschluss und vergleichbaren Tätigkeiten verdienen Frauen in Deutschland im Durchschnitt weniger als Männer, Personen mit Migrationshintergrund weniger als solche ohne Migrationshintergrund, Ausländer*innen weniger als Deutsche mit Migrationshintergrund, Ausländer*innen aus Drittstaaten oft weniger als solche aus EU-Ländern. 

Laut Berichten der der internationalen Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD, ist die Einkommensungleichheit in Deutschland groß und seit Anfang der 2000er-Jahre stärker angestiegen als in allen anderen OECD-Staaten. Auch das Vermögen ist stärker konzentriert als in vielen anderen OECD-Ländern. 

Beispiel 2012: Die zehn Prozent der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen verdienten etwa das Siebenfache der untersten zehn Prozent. Die reichsten zehn Prozent der Deutschen besaßen 60 Prozent der Nettohaushaltsvermögen (zum Vergleich: im OECD-Schnitt 50 Prozent). Etwa ein Fünftel der Bevölkerung in Deutschland ist derzeit von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, besonders an- und ungelernte Arbeiter*innen und Arbeiter, Solo-Selbstständige, kinderreiche Familien, Arbeitslose, Alleinerziehende, Migrant*innen, zunehmend Rentner*innen.  

In regelmäßigen Berichten zu "Lebenslagen in Deutschland - Armuts- und Reichtumsbericht" (oft als "Armutsbericht" bezeichnet) informiert die Bundesregierung über die wirtschaftliche und soziale Lage der Bürgerinnen und Bürger Deutschlands mit einem speziellen Fokus auf Armut. 

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