Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)
Die Zentralen in Bund und Ländern sollen - politisch ausgewogen und wirksam - Verständnis für politische Sachverhalte fördern, das demokratische Bewusstsein festigen und die Bereitschaft zur politischen Mitarbeit stärken. ("Erlass über die Bundeszentrale für politische Bildung vom 24. Januar 2001"). Die politisch ausgewogene Haltung und die politische Wirksamkeit der Bundeszentrale wird von einem Kuratorium aus 22 Mitgliedern des Deutschen Bundestages kontrolliert (§ 6 Abs. 1 Erlass). In grundsätzlichen Angelegenheiten der politischen Bildung wird sie von einem vom Ministerium berufenen wissenschaftlichen Beirat aus sachverständigen Persönlichkeiten unterstützt (§5, Abs. 1). In Angelegenheit, die die Zuständigkeit der Länder berühren, hält sie enge Verbindungen zu den obersten Landesbehörden (§ 7).
Den Rahmen für die staatlich verfasste politische Bildung in Deutschland bildet der sogenannte "Beutelsbacher Konsens" (1976), in dem die Minimalbedingungen für politische Bildung festgelegt wurden: Indoktrinationsverbot, Kontroversität, Ausgewogenheit und Adressatenorientierung. Politische Bildung in Deutschland soll Bürger*innen Wissen und Kompetenzen vermitteln, mit denen sie sich ein eigenes Urteil bilden und selbstbestimmt Entscheidungen fällen können. Sie soll sie dazu befähigen, die eigene Situation zu reflektieren, Selbstverantwortung und Verantwortlichkeit für die Gesellschaft zu erkennen, zu übernehmen und gestaltend auf Prozesse einzuwirken. Politische Bildung ist unparteiisch, aber nicht wertfrei: Grundlage ist das Werte- und Demokratieverständnis der freiheitlich demokratischen Grundordnung des Grundgesetzes (GG). Sie soll insbesondere dort ansetzen, wo der Zusammenhalt der Gesellschaft in der freiheitlichen Demokratie gefährdet ist und Toleranz-, Kritik-, und Konfliktfähigkeit der Menschen – und damit die Pluralität der Gesellschaft – fördern.
Mit ihrem umfangreichen Angebot stellt sich die bpb systematisch auf die gesellschaftlichen Veränderungen ein. Sie greift jeweils zeitgeschichtliche und aktuelle politische und gesellschaftliche Probleme auf, vermittelt Hintergrundinformationen zu historischen und gesellschaftlichen Zusammenhängen politischer, kultureller, sozialer sowie wirtschaftlicher Prozesse und stellt die unterschiedlichen politischen, gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Positionen zur Diskussion.
Die Bundes- und Landeszentralen stellen Interessierten in unterschiedlichsten Tätigkeits- und Handlungsfeldern ein breites Spektrum an Informationen, Lehr- und Lernmaterialien sowie Veranstaltungs- und Weiterbildungsangeboten in allen Praxisfeldern politischer Bildung zur Verfügung (Politik, Internationales, Geschichte, Gesellschaft). Sie fördern überdies Projekte und Veranstaltungen von in der politischen Bildung tätigen anerkannten Bildungseinrichtungen, Stiftungen und regierungsunabhängigen Organisationen. Dabei nutzen sie bewährte Vermittlungsformen wie Veranstaltungen, Studienreisen, Seminare, Konferenzen wie die jährlichen „Holocaust-Konferenzen“ und Printprodukte sowie andere Vermittlungsmöglichkeiten (zum Beispiel audiovisuelle Produkte, Online-Produkte, Online Portale, Online Magazine, Newsletter usw.). Jährlich schreibt sie den Schülerwettbewerb zur politischen Bildung aus.
Für Akteur*innen in den Handlungsfeldern Migration und Integration von Eingewanderten in Gesellschaft, Politik, Beruf und Arbeitsmarkt sowie Flucht und Asyl bilden die Angebote der bpb einen großen Fundus an hilfreichen Informationen zu unterschiedlichen für die tägliche Arbeit relevanten Informationen. Diese können auf dem Online-Portal der bpb abgerufen oder überwiegend kostenlos, z. T. gegen geringe Gebühren, bestellt werden.