Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Es führt hier unter anderem große Förderprogramme durch, die auf Weiterentwicklung des Bildungssystems, Innovationen oder Strukturentwicklung abzielen. Mit seiner Bildungsforschung schafft es empirische Grundlagen für bildungspolitische Entscheidungen und die praktische pädagogische Arbeit. Die fortlaufende Berufsbildungsforschung erfolgt durch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), das BMBF führt zu zeitnah zu behandelnden Forschungsfragen der Berufsbildung eigene Forschungen durch. Mit dem "Berufsbildungsbericht" kommt es seinem gesetzlichen Auftrag (§ 86 BBiG) nach, die Entwicklung in der beruflichen Bildung kontinuierlich zu beobachten und der Bundesregierung jährlich Bericht zu erstatten.
Bildung als Schlüssel zur Integration von Migrant*innen in Ausbildung und Arbeitsmarkt hat in nahezu allen Initiativen des BMBF einen zentralen Stellenwert.
Der Maßnahmenkatalog des BMBF "Integration durch Bildung. Initiativen für Chancengerechtigkeit und Teilhabe" bündelt alle Initiativen und Maßnahmen des BMBF zur Stärkung der Bildungsteilnahme und -erfolge von Migrant*innen in verschiedenen Bildungsbereichen und über verschiedene Lebensphasen hinweg (frühkindliche Bildung, allgemeine und kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen, berufliche Bildung, Förderung von Studierenden, Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen, Weiterbildung, Arbeitsmarkt, Grundbildung und sprachliche Bildung von Erwachsenen). Die Maßnahmen werden von Projektträgern bundesweit umgesetzt. Ein wichtiger Meilenstein zur Integration von Eingewanderten in eine ausbildungsadäquate Berufstätigkeit war insbesondere das Anerkennungsgesetz, das die Bundesregierung auf Initiative des Bundesbildungsministeriums beschlossen hat ("Gesetz zur Verbesserung der Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen") und das am 1. April 2012 in Kraft getreten ist (siehe Verfahren zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen). Mit seinem Sofortmaßnahmenpaket zur Integration von Geflüchteten hat das BMBF wichtige Meilensteine gesetzt, um diesen den Zugang zu Bildung und Ausbildung (Maßnahmenpaket 1) und zum Studium (Maßnahmenpaket 2) zu ermöglichen.
Zur Stärkung der beruflichen Ausbildung in Deutschland haben das BMBF und das Bundeswirtschaftsministerium (BMWI) am 12. Dezember 2014 gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, der Bundesagentur für Arbeit (BA) sowie Vertretenden der Wirtschaft, der Gewerkschaften und der Länder die "Allianz für Aus- und Weiterbildung" beschlossen (Folge des "Nationalen Pakts für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs" bis Ende 2014). Gemeinsam wollen sie die Bedeutung und Attraktivität der beruflichen Bildung aufwerten, die duale Berufsausbildung stärken und für die Gleichwertigkeit der betrieblichen und akademischen Ausbildung werben.
Mit dem Programm "Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung" fördert das BMBF seit 2013 außerschulische Maßnahmen der kulturellen Bildung für benachteiligte Kinder und Jugendliche. Ergänzt wurde das Programm im Jahr 2016 durch "Kultur macht Stark PLUS" für geflüchtete junge Erwachsene bis 26 Jahre. Gemeinsam arbeiten Bund (BMBF) und Länder (Landesministerinnen und-minister) im Rahmen ihrer jeweiligen Zuständigkeiten an der Sicherstellung des Bedarfs an qualifizierten Fachkräften (siehe Fachkräftebedarf/Fachkräftemangel).
Die Regierungschef*innen von Bund und Ländern haben im Jahr 2008 in der Qualifizierungsinitiative für Deutschland "Aufstieg durch Bildung" ein umfassendes Programm zur Stärkung der Bildung und Ausbildung ins Leben gerufen und mit konkreten Zielvereinbarungen und Maßnahmen hinterlegt ("Dresdner Bildungsgipfel"), das auch für Migrantinnen und Migranten wichtige bildungspolitische Ziele umfasst.
Bund und Länder haben sich darauf verständigt, den Anteil der Schulabgänger*innen ohne Abschluss und der ausbildungsfähigen jungen Erwachsenen ohne Berufsabschluss zu halbieren und Ausbildungsabbrüche möglichst zu verhindern. Zur Erreichung des Ziels werden inzwischen alle Maßnahmen im Rahmen der Initiative "Abschluss und Anschluss – Bildungsketten bis zum Ausbildungsabschluss" gebündelt. Die Initiatoren der Initiative Bildungsketten (siehe BMBF, BMAS, BA) setzen sich gemeinsam mit den Ländern dafür ein, erfolgreiche Förderinstrumente zu einem ganzheitlichen, bundesweit gültigen und in sich stimmigen Fördersystem zur Berufsorientierung und im Übergangsbereich zu verzahnen. Teil der Initiative seitens des BMBF ist zum Beispiel das "Berufsorientierungsprogramm in überbetrieblichen und vergleichbaren Berufsbildungsstätten" (BOP). Schüler*innen unterstützt es seit 2008 mit entsprechenden Methoden darin, ihre Stärken zu erkennen, erste praktische Erfahrungen mit der Berufswelt zu sammeln und sie bei ihrer Berufswahl zu unterstützen, begleitet durch Maßnahmen der Bundesagentur für Arbeit (BA) (zum Beispiel Berufsberatung). Im Jahr 2016 wurde das Programm für Geflüchtete ("Berufsorientierung für Flüchtlinge - BOF") geöffnet und ergänzt.
Das Ausbildungsstrukturprogramm "JOBSTARTER – Für die Zukunft ausbilden" bzw. inzwischen "JOBSTARTER plus" fördert seit 2006 Projekte, die Innovationen und Strukturentwicklung in der beruflichen Bildung unterstützen, koordiniert vom Bundesinstitut für Berufsausbildung (BIBB). Dazu gehören auch Maßnahmen zur Erhöhung der Ausbildungsbeteiligung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund wie zum Beispiel die "Koordinierungsstelle Ausbildung und Migration (KAUSA)", deren bundesweites Netzwerk an Servicestellen seit 2016 auch Geflüchtete unterstützen.