Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)
Ziel der Forschungs-, Entwicklungs- und Beratungsarbeit des BIBB ist es, Zukunftsaufgaben der Berufsbildung frühzeitig zu identifizieren, Innovationen in der Berufsbildung zu fördern, praxisorientierte Lösungsvorschläge für die berufliche Aus- und Weiterbildung zu entwickeln und die Bundesregierung und die Länderparlamente in allen wichtigen Fragen der beruflichen Bildung zu beraten und zu unterstützen. Es leistet wichtige Beiträge zum jährlichen "Berufsbildungsbericht" mit einem ergänzenden "Datenreport" mit umfangreichen Informationen und Analysen rund um die Entwicklung der beruflichen Bildung. Gesetzliche Grundlagen der Arbeit des BIBB sind das Berufsbildungsgesetz (BBiG § 90) und das Berufsbildungsreformgesetz (BerBiRefG) 2005.
Zu den sogenannten Ordnungsaufgaben des BIBB gehört es zum Beispiel, mit Sachverständigen aus der beruflichen Praxis gemeinsam Aus- und Fortbildungsordnungen für anerkannte berufliche Abschlüsse (siehe Berufsausbildung, Duale Ausbildung) zu entwickelt bzw. zu modernisieren. Es führt und veröffentlicht auch das jeweils aktuelle Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe.
Im Bereich Bildungsforschung untersucht das BIBB Entwicklungen und Strukturen in der beruflichen Bildung. Es erhebt relevante Daten zu Themen wie Lage auf dem Ausbildungsmarkt, Übergänge in Berufsbildung, Kompetenzentwicklung oder Bedeutung der beruflichen Aus- und Weiterbildung - unter besonderer Berücksichtigung auch der Zielgruppe Migrantinnen und Migranten.
Auf europäischer und internationaler Ebene beobachtet und untersucht das BIBB die Berufsbildung und die Berufsbildungssysteme anderer Länder und berät die Europäische Union, Regierungen und Partnereinrichtungen in den Ländern. Es ist die deutsche Anlaufstelle für internationale Zusammenarbeit in Fragen der Berufsbildung ("GOVET - German Office for International Cooperation2). Als "Nationale Agentur Bildung für Europa" ist das BIBB in Deutschland zuständig für die Aktionsprogramme und Initiativen der Europäischen Kommission im Bereich berufliche Bildung und Erwachsenenbildung.
Vielfältige Projekte des BiBB dienen der Unterstützung der Bildungsbeteiligung von Personen mit Migrationshintergrund und damit der Sicherung des Fachkräftebedarfs in Deutschland.
Beispiele:
Das BIBB ist mit beteiligt an der Umsetzung des Gesetzes zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen (siehe Anerkennungsgesetz): Es führt das Monitoring durch und gibt gemeinsam mit dem Netzwerk Integration durch Qualifizierung (IQ) das zentrale Informationsportal der Bundesregierung "Anerkennung in Deutschland" heraus.
Das BIBB setzt das Ausbildungsstrukturprogramm "JOBSTARTER" des BMBF um. Gefördert werden hier Projekte zur Nachwuchsgewinnung und -sicherung, die jungen Menschen praxisorientierte Einblicke in das Berufsleben geben. Durch entsprechende Modellversuche werden Konzepte für ein nachhaltiges Lernen angeregt und wissenschaftlich begleitet, die Arbeitsergebnisse für den Transfer in die Praxis aufbereitet.
Die Zentrale Fachstelle für Übergänge in Ausbildung und Beruf ("überaus") unterstützt Lehrkräfte sowie andere Praktiker*innen mit einer breiten Vielfalt an Informationen und Materialien zum Einsatz in der täglichen Arbeit (zum Beispiel Lernangebote, Praxisberichte, Qualifizierungsbausteine, Förderprogramme, gesetzliche und förderpolitische Grundlagen, Institutionen am Übergang Schule - Beruf).
Das Portal "AusbildungPlus" gibt einen bundesweiten Überblick über Ausbildungsangebote mit Zusatzqualifikation sowie duale Studiengänge mit umfangreichen weiterführenden Informationen.