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Brain Waste


Erstellt: 13.10.2018  |  Zuletzt geändert: 06.05.2020, 11:41 Uhr

Er wird zum einen zur Umschreibung der Vorteile einer Abwanderung von überschüssigen Fachkräften aus einem Land verwendet: Indem Fachkräfte sowie Arbeitskräfte, die im Land nicht gemäß ihrer Qualifikation eingesetzt werden können, das Land verlassen, werden ihre Kompetenzen hier nicht unnötig verschwendet. Im Gegenteil: Es erfolgt eine Entlastung des heimischen Arbeitsmarktes von überschüssigen Fachkräften und ermöglicht zugleich die Deckung des Fachkräftebedarfs in anderen Ländern. 

Zum anderen wird der Begriff im Rahmen der Kritik an einer verwehrten oder verzögerten Anerkennung der Qualifikationen von Migrant*innen aus deren Ursprungsland und das damit oft einhergehende Verbot der Ausübung des erlernten Berufs im Aufnahmeland verwendet: Werden berufsbezogene Kompetenzen, Vorerfahrungen und Ausbildungen nicht möglichst schnell erkannt und Maßnahmen zur Anerkennung von beruflichen Abschlüssen eingeleitet, werden wertvolle Ressourcen für den Arbeitsmarkt unnötig verschwendet. 

Mit Verabschiedung des Anerkennungsgesetzes (siehe Anerkennungsgesetz) des Bundes im Jahr 2012 wurden zum Beispiel die Verfahren zur Bewertung ausländischer Berufsqualifikationen im Zuständigkeitsbereich des Bundes vereinfacht, vereinheitlicht und für bisher nicht anspruchsberechtigte Zielgruppen geöffnet, um Kompetenzen nicht zu verschwenden, sondern sie - zum Vorteil aller Beteiligten – sinnvoll nutzen zu können.

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