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Bertelsmann Stiftung (BS)


Erstellt: 14.10.2018  |  Zuletzt geändert: 17.03.2020, 12:40 Uhr

Die Stiftung verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke. Sie ist parteipolitisch neutral und arbeitet regional, national und international und legt besonderen Wert auf den länder-, kultur- und gesellschaftsübergreifenden Austausch von Sichtweisen und Erfahrungen. Ihr besonderes Anliegen ist es, die Zivilgesellschaft zu stärken und Menschen darin zu befähigen, sich selbst für ihre Belange zu engagieren. 

Die Bertelsmann Stiftung ist eine operative Stiftung. Das heißt: Sie vergibt keine Stipendien oder unterstützt Projekte Dritter, sondern investiert in Projekte, die sie selbst initiiert, konzipiert und bis zur Umsetzung begleitet und hinsichtlich ihrer Wirkung evaluiert. Partner*innen bei der Umsetzung sind Entscheidungsträger*innen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, öffentliche und wissenschaftliche Institutionen oder andere Stiftungen. Die Dauer der Projekte ist – je nach Thema unterschiedlich - begrenzt, um Kapazitäten für neue Vorhaben frei zu machen. Ist ein Projekt erfolgreich abgeschlossen, das heißt, wurden ein Lösungsvorschlag oder ein Modell entwickelt, werden diese in die Praxis implementiert, indem sie Eingang finden in die entsprechenden gesellschaftliche Bereiche, von den Projektpartner*innen adaptiert oder in anderen Kooperationsformen weitergeführt werden. Ihr gewonnenes Know-how stellt sie den Medien und der Öffentlichkeit zur Verfügung (Webseite, Bücher, Videos, Veranstaltungen usw.). Pro Jahr investiert die Stiftung etwa 70 Millionen Euro in bis zu 70 Modell-Projekte, die ca. 380 Spezialist*innen umsetzen und begleiten. Diese arbeiten fachübergreifend mit Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis zusammen, stehen in engem Kontakt zu öffentlichen und privaten Institutionen.  

Die Stiftung ist in sechs Handlungsfeldern tätig: (1) Gesellschaft entwickeln, (2) Bildung verbessern, (3) Wirtschaft stärken, (5) Kultur leben, (6) Demokratie gestalten, (7) Gesundheit aktivieren. 

Regelmäßig initiiert die Stiftung in diesen Handlungsfeldern auch Projekte, die einen Beitrag dazu leisten sollen, Menschen mit Migrationshintergrund bzw. Fluchthintergrund in Gesellschaft, Bildung und Arbeitsmarkt zu integrieren, die Willkommenskultur mit dem Ziel der Sicherung des Arbeitskräftebedarfs zu stärken und insbesondere Kommunen bei der kommunalen Integrationsarbeit zu unterstützen. 

Sie baut jeweils entsprechendes Know-how zum Beispiel durch Beauftragung von Studien auf, erstellt Analysen zu Entwicklungen und Trends, führt Modellprojekte durch und evaluiert diese, recherchiert und veröffentlicht erprobte Praxisbeispiele und entwickelt Instrumente zum Einsatz in der praktischen Beratungs- und Vermittlungsarbeit. Die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarktmarkt spielt im Rahmen vielfältiger Projekte eine zentrale Rolle. 

Aktuelle Beispiele:

Unter der Internetadresse www.meine-berufserfahrung.de können Einwander*innen in insgesamt sechs Sprachen videounterstützt anhand berufstypischer Handlungssituationen in acht Berufen ihre persönlichen Vorerfahrungen mit erwarteten Fertigkeiten, Fähigkeiten und Kenntnissen in den Berufen abgleichen. Sie lernen die Berufsbilder kennen und erfahren, inwiefern ihre Vorerfahrungen zum Tragen kommen können. Eine Möglichkeit der vertiefenden Überprüfung ihres Handlungswissens bieten computergestützte Kompetenztests ("My skills") in jeweils sechs Sprachen mit berufsspezifischen Fragen für  30 Berufe, die die Stiftung gemeinsam mit kompetenten Trägern und der Bundesagentur für Arbeit entwickelt hat. Die Tests unterstützen ab 2018 Berater*innen darin, sich ein möglichst differenziertes Bild darüber zu machen, in welchen Tätigkeitsbereichen Geflüchtete, Einwander*innen sowie Arbeitslose ohne Berufsabschluss handlungssicher sind. Die Testergebnisse, automatisch generiert, dienen als Grundlage für Beratungsgespräche oder als Anlage für Bewerbungsunterlagen, die Arbeitgebenden einen ersten Einblick in das berufsbezogene Könnender getesteten Personen geben. 

Gemeinsam mit den Trägern der Freien Wohlfahrtspflege, die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) durchführen, hat die Stiftung unter anderem auch "Kompetenzkarten" mit Kompetenzbegriffen in sieben Sprachen entwickelt. Mit den praxisnahen und flexibel einsetzbaren 46 Kompetenzkarten können soziale und personale Kompetenzen schnell erkannt und genutzt werden. Die Karten erleichtern durch ihre Kombination von Bild und leicht verständlichem Text in neun Sprachen den Gesprächseinstieg in die Migrations- und Berufsberatung. Sie unterstützen die Erstellung von Lebensläufen und Motivationsschreiben sowie die Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche. Das gewonnene Kompetenzprofil bildet eine hilfreiche Grundlage für weitere Beratungen im Hinblick auf berufliche Erfahrungen und Interessen, z. B. bei der Agentur für Arbeit oder in den Jobcentern. 

Das Projekt "Ankommen in Deutschland" unterstützte 13 Kommunen mittels Prozessbegleitung ("Modulkoffer") bei der Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt. Zur Unterstützung von Städten, Gemeinden und Kreisen bei der Integration von Geflüchteten bietet die Bertelsmann Stiftung ein bedarfsorientiertes digitales Handbuch an mit konkrete Praxisbeispielen und Formaten. 

Für alle Kommunen Deutschlands mit mehr als 5.000 Einwohner*innen beinhaltet der "Wegweiser Kommune" Daten, Bevölkerungsprognosen und konkrete Handlungskonzepte für die kommunale Praxis.

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