Integrationsbericht vorgestellt: Erfolge bei der Arbeitsmarktintegration von Zugewanderten

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung hat anlässlich der heutigen Vorstellung des 12. Integrationsberichts auf Erfolge bei der Arbeitsmarktintegration von Zugewanderten hingewiesen. „Gelungene Integration ist dann gelungen, wenn die Menschen angekommen sind, wenn sie sich angenommen fühlen, wenn sie sich mit all ihren Potenzialen in unsere Gesellschaft, in den Arbeitsmarkt einbringen können, und hier haben wir in den vergangenen Jahren viel erreicht“, sagte Staatsministerin Annette Widmann-Mauz im ZDF-Morgenmagazin.

Laut dem Bericht mit dem Titel „Deutschland kann Integration: Potenzial fördern, Integration fordern, Zusammenhalt stärken“ geht der aktuelle Rekord bei Deutschlands Erwerbstätigenzahl maßgeblich auf ausländische Beschäftigte zurück. Ihr Anteil bei neu geschaffenen Arbeitsplätzen liege bei 56 %. 2013 war laut dem Bericht nur jeder 
13. sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ein Ausländer. 2018 war es bereits jeder neunte, ein Anstieg von fast 65 Prozent. 
Auch die Zahl der Personen aus den Asyl-Hauptherkunftsländern mit einem Job entwickle sich positiv. Im November 2019 waren laut Bundesagentur für Arbeit 431.000 Personen aus den Asyl-Hauptherkunftsländern in Deutschland beschäftigt - 357.000 davon sozialversicherungspflichtig. Zwei Drittel von ihnen seien jedoch noch im Niedriglohnsektor beschäftigt. Der Bericht weist auch darauf hin, dass die Arbeitslosenquote von Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit fast dreimal höher ist (September 2019: 12,2 %) als diejenige von Deutschen (4,7 %). 
Nachholbedarf sieht der Bericht unter anderem bei der Arbeitsmarktintegration von Frauen mit Einwanderungsgeschichte. So liege beispielsweise die Erwerbstätigenquote von deutschen Frauen im Alter von 30 bis 49 Jahren mit Fachhochschulabschluss bei 90,3 %, von ausländischen Frauen mit gleicher Qualifikation bei 64,9 %. Dies hänge u.a. mit unterschiedlichen Bildungsniveaus und den Schwierigkeiten der Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse zusammen, aber auch Geschlechterrollen seien von Relevanz. Daher bräuchten Frauen noch mehr Unterstützung.
Der Bericht der Integrationsbeauftragten spricht sich auch für „eine Verstetigung und Ausweitung des IQ-Programms“ aus. „In einem solchen Falle bestünde langfristig die Möglichkeit, die über das IQ-Netzwerk entwickelten Beratungsinstrumente und Netzwerkstrukturen zu allen wichtigen Akteuren vor Ort dauerhaft zu implementieren.“
Der 12. Integrationsbericht umfasst den Zeitraum August 2016 bis April 2019 und wird dem Deutschen Bundestag vorgelegt. Er beschreibt die wichtigsten Entwicklungen und Erkenntnisse über Migration und Integration in sämtlichen gesellschaftlichen Bereichen. Neben der Arbeitsmarktintegration geht es unter anderem um Schwerpunkte wie Bildungschancen sowie die Bekämpfung von Extremismus und Rassismus.
Weitere Informationen erhalten Sie hier.

X